Freitag, der 28. November 2014 Wohnort – Oberpöllnitz/Landhotel – Bad Reichenhall – Hotel Eintragung ins Logbuch: 07.20 Uhr Ankunft am Landhotel „Zur Goldenen Aue“ in Triptis/Oberpöllnitz. 08.15 Abfahrt fast pünktlich in Richtung Oberbayern. Ankunft um 15.10 Uhr an der alten Saline in Bad Reichenhall. Schmankerln und Glühwein. Kunstgenuss danach in der Rotunde 469 km im Reisebus, 57 km im Taxi - Kleinbus, 1,9 km zu Fuß (gefühlte 7 km!)
Es nieselt draußen, ziemlich mildes Wetter, immerhin haben wir schon den 27. November. Gerade habe ich meine Reisetasche gepackt, es geht wieder auf Fahrt ins Blaue. Wie immer bin ich aufgeregt und voller Erwartungen. Wie immer schlafe ich recht unruhig vor einer Reise. Das liegt wohl am Fernweh, das vergeht auch nie. Doch bei den Fahrten ins Blaue kommt noch die Neugier dazu, die sich bis zur Abfahrt immer mehr steigert. Wo geht es diesmal hin? Wieviele Gäste sind noch dabei? Welch tolles Programm haben sich die Schufrauen und Schumänner diesmal wohl ausgedacht?
Noch bevor mein Handy bimmelt (ja ich habe keinen Wecker mehr, denn Weckdienst übernimmt mein seniorengerechtes Handy, mit dem ich auch im Internet unterwegs bin), wache ich auf. Tja die Aufregung. Reisetasche steht bereit, aufs Frühstück verzichte ich (gibt ja bei Schumann Reisen immer zu futtern), Mantel drüber und schon kommt auch das Taxi. Die freundliche Fahrerin (ja da müsste sich manch männlicher Kollege der Taxizunft mal eine Scheibe abschneiden) nimmt mir meine Tasche aus der Hand und ich steige ein, sie bringt mich diesmal direkt zum Landhotel "Zur Goldenen Aue". Gegen halb 8 sind wir da. Eddi, der Hausmusiker und Alfred der Trompeter sorgen für musikalische Unterhaltung. Ich gehe direkt in den Biergarten, da brennt ein Lagerfeuer. Es gibt Stollen und Kaffee, Plätzchen und draußen sogar Glühwein. Und dann gehts los. Wohin die Reise geht? Das sollen wir jetzt im Bus erfahren. "Die Reise führt uns ins Berchtesgadener Land. Bad Reichenhall, die Roßfeld Höhenringstraße, Berchtesgaden und Altötting sind die Etappen unserer Adventsfahrt ins Blaue. Es geht hoch hinaus und tief hinunter, wir genießen bayerische Schmankerln und klassiche Klänge." so stellt uns der Reiseleiter die Route vor. Eine ganze Reihe Infos finde ich auch in der Geschenkmappe. Die Schumänner haben sogar schon an die Postkarten gedacht und welche als Präsent beigelegt. Ich schreibe meine auch gleich von unterwegs. Sollen doch ruhig alle wissen, auf was für toller Reise ich wieder bin. Kurz nach drei und wir sind in Bad Reichenhall. Zünftige Blasmusiii empfängt uns an der Alten Saline. Dazu gibts leckere Häppchen und Glühwein. Doch das ist nur der "Vorempfang" habe ich mir sagen lassen. Die richtige Begrüßung findet im Königlichen Kurpark, in der Rotunde statt. Da gehen wir jetzt hin. "Reich an Hall" so heißt das Quartett, alle 4 gehören zur Philharmonie, sind also richtige Künstler. Und das merken wir auch. Ein zauberhaftes Konzert in einem prachvollen Saal. "Salz machte diese Stadt reich, dann kamen Könige und Fürsten zur Kur, nun endlich kommen die Schumann Gäste, ist das nicht wunderbar? Seien Sie mir herzlich Willkommen zur Adventsfahrt ins Blaue!" begüßt uns Thomas Schumann, schön daß er da ist, finde ich. Dann erinnert er an 25 Jahre Schumann Reisen, Höhen und Tiefen. bedankt sich bei uns Gästen für Treue und Loyalität auch in manch schweren Tagen. Tja nun freuen wir uns hier auf schöne Tage. Zum Abendessen sind wir heute im Bürgerbräu, einem echt bayerischen Lokal. Knödel und Schweinsbraten sind wirklich echt lecker, der Bratapfel im Zimt ist auch eine Wucht. Doch der Spaziergang dorthin war mir echt zu lang. Zurück gehts dann glücklicherweise per Bus. Und so sinke ich in mein Bett - Gute Nacht bis Morgen!
Samstag, der 29. November 2014 Roßfeld Höhenringstraße (knapp 1600m Höhe) - Salzbergwerk (rund 650m Tiefe) - Bräustüberl Berchtesgaden Eintragung ins Logbuch: 10.00 Uhr Abfahrt am Hotel. 10.45 Uhr Einfahrt in die Roßfeld Höhenringstraße (Was für ein Panorama). 11.00 Uhr Musik & Schnaps am Gipfel. Mittagessen. Einfahrt ins Bergwerk um 15.15 Uhr. Konzert im Heilstollen. Abendessen im Bräustüberl 89 km im Reisebus, 3,5 km Bahn. 3,7 km zu Fuß (davon mehr als 2 unter Tage), 100m gerutscht
Ich beginne den Tag mit einem Morgenspaziergang. Leider sind keine Berge zu sehen, dichter Hochnebel verdeckt die Gipfel. Schade - wer weiß, ob wir die wundervolle Bergwelt überhaupt zu sehen bekommen. Dennoch, die klare Bergluft ist wunderbar. Um Etwas später als sonst, erst 10 Uhr gehts heute los, das war auch ein Wunsch von uns Gästen. Thomas Schumann versprach uns Sonnenschein für heute, na ich bin gespannt. In engen Kurven windet sich die Straße zum Roßfeld hinauf. Noch ist nichts zu sehen von den Bergen. Noch verdeckt der Nebel auch die Sonne. Doch, ich kann meinen Augen kaum trauen, so bei 1000 Höhenmetern, sind wir über dem Nebel. Die Sonne blinzelt hinter dem Bergrücken vor. Ein gigantisches Panorama eröffnet sich.
So was habe ich wirklich noch nicht erlebt. Vor, neben und über uns strahlen die weißen Gipfel im Sonnenlicht. Unter uns ein weißes Meer aus Nebel. Aus der undurchdringlichen "Masse" ragen hier und da Spitzen, kleine Bergkegel hervor. Eine Landschaft wie aus einem Märchenbuch. Ich bin total überwältigt. Und so geht es vielen meiner Mitreisenden. Oben, wir sind jetzt auf knapp 1.600m Höhe, empfangen uns die lustigen Blasmusikanten. Am Aussichtspunkt gibts Schnaps vom Grassl, dem Enzianbrenner. Nach einer guten Stunde fahren wir hinab. Wieder hinein ins Nebelmeer. Dem Höhepunkt am Roßfeld folgt ein Höhepunkt in der Tiefe des Berges. Im Bauch sozusagen. Zunächst dürfen wir uns alle in Schale schmeißen, in Bergmannsschale. Per offener Bahn gehts dann in den Berg hinein. Plötzlich öffnet sich eine riesige Höhle: "Das Kaiser-Franz-Sinkwerk" erklärt uns der Bergmann. Im Gänsemarsch gehts durch schmale Gänge. Wieder eröffnet sich ein großes Gewölbe, das ist der Heilstollen. Extra für uns Schumann Gäste heute zur Konzerthalle umfunktioniert. Was für eine Atmosphäre. Die Wände aus Salzgestein, so wie das Deckengewölbe auch - mehr als 500m mächtig. Kein Geräusch dringt von außen an unsere Ohren. Nur die zarten Klänge der Sänger und Musikanten hier. Ein wundervolles, fast mysthisches Erlebnis. Mit dem Bergmann geht es danach auf Entdeckungstour. Durch Stollen und Sinkwerke, mittels Rutschen und übern See. Eine Zeitreise durch das Salz. Einzigartig und gleichzeitig ziemlich anstrengend. Doch durch Stollen und Höhlen kommt man halt nur zu Fuß voran. Draußen ist derweil der Abend hereingebrochen. Im Bräustüberl des Berchtesgadener Hofbräuhauses ist alles festlich gedeckt. In allen Räumen und Sälen - alles nur Schumann Gäste. Und zünftig gehts zu, bei Festbier und Ochsenbraten. Drei Musiker spielen auf, da bleibt kein Auge trocken. Doch immer wenns besonders hoch her geht, wechseln sie in den nächsten Raum. Schade eigentlich. Da kommen Thomas Schumann und Rico Fischer, der Reisepofis Geschäftsführer (Er kann auch Bus fahren und Reiseleitung, ein echtes Multitalent). Lautstark verkünden die Beiden die Gewinner des Reisequiz. Doch leider, ich habe wieder nichts gewonnen. Naja, nicht schlimm. Doch die Gewinner haben echt Glück gehabt, sind sie doch eingeladen auf ihre nächsten Reisen. Geburtstagsreise und Fahrten ins Blaue, Musicaltour und Adventsreise. Tolle Preise, das muss ich schon sagen. Und so geht der Tag zu Ende. Ein schöner wars, so viel steht fest...
Sonntag, der 30. November 2014 Bad Reichenhall – Altötting - nach Hause Eintragung ins Logbuch: 09.25 Uhr Abfahrt am Hotel. 11.15 Uhr Ankunft im Wallfahrtsort Altötting. Haxnessen zu Mittag. Bummel über den Weihnachtsmarkt. 14.00 Uhr Finale in der Wallfahrtsbasilika St. Anna (ganz große Kunst). Rückfahrt vorbei an Regensburg. 20.15 Uhr Umsteigen Autobahnparkplatz Hirschberg 487 km im Reisebus, 89 km im Kleinbus, 2 km zu Fuß durch Altötting
Heute gehts durchs ländliche Bayern. Der Wallfahrtsort Altötting ist unser Ziel. Bayerns Nationalheiligtum „Unserer Lieben Frau von Altötting“ ist seit Jahrhunderten Ziel unzähliger Pilger. "Das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas": So nennt Papst em. Benedikt XVI. den Wallfahrtsort Altötting. In der Tat: Seit mehr als 1250 Jahren ist die Stadt geistliches Zentrum Bayerns, seit mehr als 500 Jahren bedeutendster Marienwallfahrtsort Deutschlands. Zudem gehört Altötting zu den "Shrines of Europe", den sechs wichtigsten Marienwallfahrsorten Europas. Ziel der Pilger aus aller Welt ist die "Schwarze Madonna" in der berühmten Gnadenkapelle am Kapellplatz. Altötting und seine Bürger sind stolz auf die religiöse Bedeutung, sie sind freundliche Gastgeber und authentische Botschafter der bayerischen Gastfreundschaft. Nun, ich bin gespannt, war ich doch vorher noch nie in Altötting. Genau die Gastfreundschaft testen wir zuerst. Beim Mittagessen - leckere, riesige Haxn (wer soll das bloß schaffen) - beweisen die Altöttinger, daß sie Gäste bewirten können. Der Weihnachtsmarkt ist total romantisch. So richtig wie er früher einmal war. So wird die Zeit nicht lang bis zum Abschlußkonzert. Kurz vor um 2 bin ich dann in der prachtvollen Basilika. "Der Aufschwung der Wallfahrt am Beginn des letzten Jahrhunderts machte den Bau einer großen Wallfahrtskirche erforderlich. So entstand 1910-12 die St. Anna-Kirche, mit 83 Meter innerer Länge, 27,5 Meter Breite und 24 Meter Höhe die größte Kirche Altöttings. Über 8.000 Menschen vermag dieses Gotteshaus zu fassen. Kürzlich restauriert erstrahlt Sie im neuen Glanze. " erklärt Pater Norbert in seiner herzlichen Begrüßung. Und dann wird es muxmäuschenstill. Man könnte eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Gewaltige Orgelklänge durchbrechen die Stille. Die helle Solotrompete von Wolfgang Navratil stimmt in die Melodie ein. Es ist Vivaldi mit dem das Konzert beginnt.
Nun kommt Marie - Sophie Pollaks großer Auftritt. Und es wird ein wahrhaft glanzvoller Auftritt. Die Sopranisten vermag uns zu verzaubern. Ihre Stimme erinnert mich an hellen Glockenklang. So klar und makellos, zuweilen lyrisch, manchmal zart. Es war ein Klangerlebnis, das ich nie vergessen werde. So wie ich die ganze „Adventsfahrt ins Blaue“ nicht vergessen werde. Selten war eine Reise so vielfältig, so voller Überraschungen und kontrastreicher Eindrücke. Mit bayerischen Schmankerln und klassichem Kurkonzert wurden wir Willkommen geheißen. Am Samstag Vormittag "schienen wir über Wolken zu schweben". Ein Advenskonzert mehr als 600m tief im Berg, hatte ich vorher auch nie erlebt. Zünftig und urig dann im Berchtesgadener Hofbräuhaus. Und schließlich das kunstvolle Finale in religiöser Umgebung. In Gedanken versunken und den Bildern dieser Tage nachhängend nähern wir uns der Heimat.. Wir sind gleich in Hirschberg in Thüringen. Da steht mein „Rückbringer“ bereit. Gemeinsam mit anderen Gästen fährt uns der nette Chauffeur, diesmal ein Herr (aber auch recht nett), nach Hause. Natürlich habe ich wieder Wünsche an das Team von Schumann Reisen. Gern wieder etwas Freizeit für eigene Wünsche zwischendurch, so wie bei dieser Reise, etwas weniger zu Fuß und gern öfter alle zusammen. Gesund mögen die Schufrauen und Schumänner bleiben, die Lust am Urlaubsträume erfüllen nicht verlieren und uns Gästen noch lange solche wunderbaren Tage bescheren. Ich jedenfalls bin bald wieder dabei – zur Fahrt ins Blaue Ende Februar und natürlich zur Großen Geburtstagsreise 25 Jahre Schumann Reisen. Kommen Sie auch wieder mit? Ich hoffe doch sehr.
Ihr Schumann Reisen Dauergast!