Der Assistent Leon mit Opa Thomas unterwegs

Wir erkundeten den Golden Circle, bestaunten den Þingvellir-Nationalpark, die Geysire und den Gullfoss-Wasserfall. Ein Höhepunkt war der Besuch des Langjökull-Gletschers, wo wir eine Gletscherhöhle besuchten und Schneemobile fuhren. Kulturelle Erlebnisse im Besiedlungsmuseum Borgarnes und ein entspannendes Bad in den geothermalen Quellen von Krauma folgten. Auch Reykjavik guckten wir uns an.

Samstag, 10. Februar:

Der Schneefall in Deutschland ist soweit vorüber, die Temperaturen steigen vereinzelt, der Frühling kann kommen. Doch nicht für uns, der Berufsurlauber lud mich ein, im Winter nach Island, die Polarlichter warten auf uns, wurde mir gesagt. Früh morgens ging es schon los. Um 4:30 Uhr musste ich hinaus aus dem warmen Bett. Am Hermsdorfer Kreuz sind wir alle vereint und los geht es in Richtung Berlin. Am Morgen noch etwas verschlafen, natürlich nur wir, nicht der Busfahrer, brachte uns die KomBus entlang der A9 nach Norden. Wir passierten Leipzig, wie gewohnt mit dem leckeren Schumann Frühstück an Bord. Eine kleine Pause zwischendurch in Fläming und dann waren wir auch schon auf dem Berliner Ring. Der BER, der neue Hauptstadtflughafen wird schon auf den Autobahnschildern angezeigt. Unser Überlebenspaket wird uns ausgeteilt, alles Wichtige, was wir im Flugzeug brauchen, also leckeres Essen. Da sind wir auch schon angekommen, in den Flughafen hinein dann zu Fuß, Urlaubsstimmung kommt schon auf.
Mit FI 529 heben wir ab. Komfort und Freundlichkeit wird bei Icelandair großgeschrieben, super Bedienung im Flugzeug. 15:24 Uhr Ortszeit landeten wir am Flughafen Keflavik.
Velkominn til Íslands – Island zeigt sich kalt und rau, wie erwartet. Draußen erwartet uns schon unser Buschauffeur Triqui, er bringt uns vorbei an Reykjavik und Borgarnes ins Varmaland. Hier steht bescheiden zwischen ein paar Häusern und einem Gewächshaus unser Domizil für diesen Urlaub. Damals war es ein Schulgebäude, heute ein wundervolles kleines Hotel – unser Hotel Varmaland. Abendessen gibt es auf dem oberen Geschoss, mit einer wundervollen Aussicht über die verschneite ruhige Landschaft, das Essen ein Traum, sehr leckerer Anfang dieser Reise.

Sonntag, 11. Februar:

Heute wartete der Golden Circle auf uns, aber vorher noch Frühstück im Hotel. Schon im Dunklen ging es los, unser Bus bringt uns entlang der dunklen schneeverwehten Straßen wieder ein Stück entlang der Straßen, die wir gestern zum Hotel gefahren sind. Auf dem Weg stieß Andri, unser Reiseleiter für den heutigen Tag, zu uns. Erste Station war der Þingvellir-Nationalpark. Schon als wir aus dem Bus ausstiegen, bot sich uns ein atemberaubender Blick, ein paar Meter zu Fuß und wir haben eine super Aussicht über das Tal, wo die frühe isländische Bevölkerung schon gegen 930 nach unserer Zeitrechnung Alþingi (Althing) abgehalten haben. Dies ist das älteste bestehende Parlament eines unabhängigen Staates. Thing bedeutet in den skandinavischen Sprachen so viel wie „Versammlung“ oder „Gericht“. Durch die windige verschneite Landschaft nahmen wir einen kleinen Spaziergang, gut zu sehen, war auch die Silfra-Spalte, die durch den Þingvellir-Nationalpark verläuft. Dies ist eine spaltenförmige, kilometerlange Verwerfung, welche durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte entstanden ist. Weiter mit dem Bus durch die winterliche Landschaft, unser nächstes Ziel waren die bekannten Geysire, den Großen Geysir (Stóri Geysir) haben wir besucht. Diese Naturwunder, wo heißes Wasser aus dem Boden herausspritzt, hat doch jeder schon einmal auf Fotos und Videos gesehen, wenn man nun davorsteht, ist das auch sehr beeindruckend. Wie man nun wieder gesehen hat, Island lebt unter der ständigen Geothermie. Weiter nun auf dem Golden Circle. Unser nächstes Ziel ist der Gullfoss, im Deutschen Goldener Wasserfall, welcher doch höher erscheint, als die 32 Meter sagen lassen. Dieser atemberaubende in weiß gehüllte aber auch mit sehr kaltem Wind beim Besuch versehene Wasserfall schließt nun den Gullni hringurinn (Golden Circle). Zur Abrundung des Tages besuchen wir noch eine Tomatenplantage, wir wollen wissen, was es mit den Gewächshäusern auf sich hat. Ein netter junger Mann, der aus Deutschland hierherkam, weil in die Natur und die Extreme faszinieren berichtete uns von der Friðheimar Tomatenplantage, in der er schon eine Weile arbeitet, er möchte mal Reiseleiter mit einem eigenen Bus werden hier, hat er gesagt. Tomatensuppe mit feinem Brot gab es zum Mittag, oder auch ein Tomatenbier zur Abwechslung. Ein schöner erster Ausflugstag entlang der Naturwunder Islands endet und das feine Abendessen im Hotel rundet den Tag ab.

Montag, 12. Februar:

Heute geht es hoch hinaus kann man sagen. Der Gletscher Langjökull unser Ziel, aber vorher erst noch einen entspannten Morgen, mit dem Bus von Triqui ging es erstmal durch die wunderschöne Landschaft Islands, einen Stopp machen wir bei den Hraunfossar Wasserfällen, eine Reihe von Wasserfällen, an der wir entlangspaziert sind. Eine kleine Einkehr folgte im Restaurant bei den Wasserfällen, hier war nochmal die Chance, sich zu stärken. Triqui brachte uns dann weiter nach Húsafell, ins Húsafell Activity Center, wo wir in einen großen Bus umstiegen, ein früherer Bundeswehr LKW, der umgebaut wurde, bringt uns jetzt hinauf auf den Gletscher, eine lange Fahrt ist vor uns. Man blickt aus den Fenstern, doch man sieht nichts, beschlagen und voller Schnee von außen. Idealer Zeitpunkt für ein kleines Nickerchen. Oben angekommen stiegen wir aus dem Bus aus, es stürmt und windet. Sicht gleich Null. Zum Glück mussten wir nur zwei-drei Meter laufen, da war auch schon ein Loch im Schnee, wie ein Iglu. Doch innerhalb offenbart sich eine riesige Höhle innerhalb des Gletschers. Ein paar Spikes gibt es für uns noch, damit das glatte Eis uns nicht entschärft. Unser Guide führte uns herum, erzählte uns von der Entstehung dieser prächtigen Höhle, in der man sogar heiraten kann. Nach unserem Aufenthalt brachten uns die großen Busse wieder hinunter „ins Tal“. Triqui sammelte uns wieder ein und brachte uns mit seinem Bus wieder zurück. Das Abendessen im Hotel war auch wieder sehr lecker.

Dienstag, 13. Februar:

Die Sonne glänzt schon am Morgen, Triqui brachte uns heute wieder über die verschneiten Straßen, die von der Sonne beschienen glitzern wie Gold. Es ging wieder zum Langjökull, allerdings heute auf die andere Seite. Mit so einem großen Gefährt wie gestern ging es hinauf. Entlang einer einsamen Straße durch den Schnee und das Eis, nur ein vereinzelte solcher ebenfalls so großen Gefährte kommen uns entgegen. Die Sonne glitzert auf dem Schnee. Ich gucke aus dem Fenster, ahne, dass da hinten wohl ein Haus steht, doch da steht nichts. Dann da noch eins, ach nein, ist nur ein Stein, dann sind wir da. Ein einsames Haus im Schnee liegt vor uns. Von weiten höre ich schon Motoren in der Ferne. In dem kleinen Gebäude gab es warme Anzüge, Helme und Handschuhe für uns. Wir traten aus dem Haus und da kamen die Motorengeräusche auch schon näher, da waren sie, eine Horde von Schneemobilen stand vor uns. Wir durften selber fahren oder uns auf den Soziaplatz setzen, durch die wundervolle Landschaft ging es für uns über den Gletscher, eine spaßige Fahrt durch das kalte Weiß Islands. Eine kleine Pause machten wir zwischendurch, zum Bilder machen, einen Schneeengel formen oder einfach zum Entspannen. Dann geht es wieder weiter, die lustige Fahrt zurück, Fahrerwechsel oder auch nicht, ach ist ja auch egal, genossen haben es alle. Nach 45 Minuten Fahrt durch die atemberaubende Landschaft waren wir wieder zurück. Unsere wärmende Kleidung legten wir wieder ab und dann ging es mit dem großen Bus oder soll ich es eher LKW nennen, wieder zurück. Die Rückfahrt stellte sich als spannend an, da sich auf unserer Strecke vor uns, man mag es kaum glauben, ein solch großes Gefährt festgefahren hatte. Wir halfen und zogen ihn heraus, dadurch verspäteten wir uns etwas aber haben auch schon unsere gute Tat für heute getan. Angekommen wieder zurück bei unserem eigentlichen Bus, brachte uns Triqui wieder ins Hotel. Zum Abendessen wieder eine Auswahl von Fisch, Rind oder Lamm. Uns wurde zugeflüstert, dass wir heute Abend mal hinausgucken sollen, so gingen wir am späteren Abend nochmal hinaus, und tatsächlich nach ein bisschen Warten zeigten sich uns die spektakulären Polarlichter, die Feen zauberten und der Himmel leuchtete mal hier mal da. Mal intensiver, mal schwächer. Ein wunderbarer Abschluss für den heutigen Tag.

Mittwoch, 14. Februar:

Heute begann unser Tag im Besiedlungsmuseum Borgarnes, Triqui brachte uns wie gewohnt dort hin. Ein Ort, der reich an isländischer Geschichte und Kultur ist.
Im Besiedlungsmuseum wurden wir auf eine Reise durch die Geschichte Islands mitgenommen, angefangen bei den frühen Siedlern bis zur heutigen Zeit. Die interaktiven Ausstellungen und die lebendigen Darstellungen der historischen Ereignisse haben uns beeindruckt. Wir konnten viel über die faszinierende Vergangenheit Islands erfahren und genossen es, Geschichte auf diese Weise erlebbar zu machen. Auf der Reise weiter machten wir spontan Halt an einem sehr alten Vulkan, Der Grábrók besteht wie auch die benachbarten Krater aus vulkanischer Schlacke und entstand vor etwa 3600 Jahren. Der Aufstieg auf den Vulkan bot uns eine atemberaubende Gelegenheit, die unberührte Schönheit der isländischen Landschaft zu erleben. Der Weg zum Gipfel war zwar anspruchsvoll, aber die Belohnung war es mehr als wert. Von oben hatten wir einen spektakulären Blick auf die umliegende Landschaft mit ihren malerischen Tälern und glitzernden Gewässern. Der Anblick des umliegenden Landes aus der Vogelperspektive war einfach unvergesslich. Als krönenden Abschluss unserer Tagesreise entschieden wir uns für einen Besuch im geothermalen Bad Krauma, da ja die Blaue Lagune bisweilen gesperrt ist aufgrund vulkanischer Aktivitäten. Krauma bot uns eine entspannende und revitalisierende Erfahrung, während wir in den warmen Thermalquellen badeten und die „heilenden“ Eigenschaften des Wassers genossen. Die Atmosphäre war ruhig und friedlich, und wir konnten die Schönheit der umliegenden Natur in vollen Zügen genießen, während wir unsere Sinne erfrischten und revitalisierten. Am Nachmittag ging es dann wieder retour ins Hotel und dann hieß es auch schon Koffer packen, ein letztes Abendessen noch, morgen geht es schon nach Reykjavik.

Donnerstag, 15. Februar:

Es heißt Abschied nehmen, Koffer einladen und auf ein Widersehen liebes Hotel Varmaland. Triqui brachte uns über die verschneiten Straßen in Richtung Reykjavik. Angekommen in Reykjavik war unser erster Stopp heute die Kirche Hallgrímskirkja, die sich uns mit einem besonderen expressionistischen Stil zeigt. Im Inneren zeigte sie sich auch von ihrer schönen Seite, alles in allem ein schöner Anblick, danach ging es für uns auch noch mit dem Fahrstuhl hinauf auf den 74,5 Meter hohen Turm, von dem wir einen super Ausblick über Reykjavik hatten. Danach unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch Reykjavik, vorbei an der Figur von Leif Eriksson, der vor der Kirche steht und den Hügel hinunter, der uns weiter zur Hafenregion von Reykjavik bringt. Über die Regenbogen-Straße brachte uns unser Weg. Unsere freie Zeit verbrachten wir mit bummeln durch die Gassen, Souvenirs kaufen, oder lecker essen gehen in einem der leckeren Restaurants am Hafen. Am Konzerthaus Harpa, welches spektakulär in der Kulisse des Hafens steht, trafen wir uns wieder. Triqui brachte uns weiter, auf dem Weg nach Keflavik zum Flughafen hielten wir noch an zwei Stopps, zum einen am Präsidialsitz Bessastaðir von Island, bei dem man gemütlich ums Haus schlendern kann, was auch nochmal die Verbundenheit und Bescheidenheit verdeutlicht. Danach hielten wir noch einmal am Wikingerdorf Hafnarfjörður, wo auch einmal im Jahr richtige „Wikingerfeste“ gefeiert werden, ein interessanter Anblick dieses Dorf. Die letzte Wegstrecke in Island legten wir bis zum Flughafenhotel Keflavik zurück, Check-In für eine Nacht und dann Abendessen, morgen geht es früh raus. Gute Nacht.

Freitag, 16. Februar:

Am Morgen klingelte der Wecker früh, kurz ging es zum Frühstück und dann auch schon hinein in den Flughafen, Koffer abgeben und dann zum Flugzeug, doch dann stand alles still, keine Kofferabtransportmethode funktionierte mehr. Fast eine Stunde haben wir gewartet, bis dann endlich alle über unterschiedliche Wege ihre Koffer abgegeben haben. Jetzt nur noch schnell durch die Sicherheitskontrolle und dann ab zum Flugzeug. Um 7:41 Uhr isländischer Zeit hoben wir ab, ein Stück über den Nordatlantik und dann über die Nordsee führt uns unser Weg. Unterwegs wieder guter Service und bequeme Sitze von Icelandair. Mit sehr viel Rückenwind landeten wir trotz verspäteten Abflug bereits 15 Minuten früher als geplant um 11:45 Uhr in Berlin. Deutschland zeigt sich wettermäßig von seiner guten Seite, Sonne und „höhere“ Temperaturen begrüßten uns zurück. Drei elektrische Kleinbusse brachten uns zurück entlang der A9 bis nach Hause. Eine sehr schöne Winterreise im kalten Island geht zu Ende.

Vielen Dank. Euer Leon

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