Adventsfahrt ins Blaue - Das Beste aus Tirol

Der Berufsurlauber erzählt

Freitag, 29. November 2019 Wohnort – Oberpöllnitz/Landhotel – Neustift – Hotel im Stubaital Eintragung ins Logbuch: 07.14 Uhr Ankunft am Landhotel „Zur Goldenen Aue“ in Triptis/Oberpöllnitz. 07.58 Abfahrt (fast pünktlich) in Richtung Süden. Ankunft um 15.25 Uhr in Neustift im Stubaital. 15.45 Uhr Begrüßung und Tiroler Adventskonzert in der Barocken Pfarrkirche (sogar beheizt) 17.25 Uhr Zimmerbezug und gegen 18.30 Uhr Abendessen im Hotel. 569 km im Reisebus, 68 km im Kleinbus, 645 m zur Pfarrkirche spaziert

Freitag 29.11.2019

Der November war wieder einmal ein grauer Monat - nun geht er zu Ende, der 1. Advent steht vor der Tür. Immer zu dieser Zeit findet die Adventsfahrt ins Blaue statt. In diesem Jahr bereits zum 20. mal. Schon 2000 zur ersten Reise dieser Art, damals ging es ins Ennstal, war ich dabei. Ehrensache, auch die Adventsfahrt ins Blaue 2019 lass ich mir nicht entgehen. Ich buche da immer schon lange im Voraus. Zum Glück, denn diesmal ist die Tour seit Wochen ausgebucht, die Warteliste ellenlang. Mein Koffer jedenfalls ist gepackt. Diesmal gehts wieder sehr früh los. Schon kurz nach 5 Uhr morgens klingelt es an der Haustür - der Schumann Kleinbus fährt vor. Unterwegs steigen noch Gäste zu auf dem Weg ins Landhotel Triptis - Oberpöllnitz.

Im Biergarten lodert ein wärmendes Feuer. Oben vom Saal klingt weihnachtliche Musik, Eddi und Alfred, die Hausmusikanten der Goldenen Aue, spielen auf. Kaffee und Glühwein wird in den bunten Schumann Tassen gereicht. Dazu gibt es Plätzchen und Stollen, Fettbrot und Leberwurstpralinen. Wie immer ist für alles bestens gesorgt. Der großen Schumann Familie soll es schließlich gut gehen. Kurz nach halb acht stehen die 9 Reisebusse zum einsteigen bereit. Ich kann es kaum erwarten. Dann, noch vor um 8 geht´s endlich los. Doch wo geht die Adventsfahrt ins Blaue diesmal hin? "Vor 19 Jahren, im Dezember des Jahres 2000, starteten wir zur 1. Adventsfahrt ins Blaue. Damals führte uns diese Reise in die Steiermark. Schladming und Haus im Ennstal waren unsere Ziele. Einige von Ihnen erinnnern sich sicher daran. Unsere allererste Fahrt ins Blaue gab es sogar schon vor 20 Jahren. Damals war Tirol unser Ziel. Seitdem sind die Fahrten ins Blaue zur Tradition geworden. Neben den beiden Touren im März und Advent gibt es regelmäßig die Osterfahrt ins Blaue, die Pfingstfahrt und Kreuzfahrt ins Blaue. Auch die Silvesterfahrt ins Blaue erfreut sich großer Beliebtheit. Für den kommenden Jahreswechsel längst ausgebucht. Mit der 20. Adventsfahrt ins Blaue besuchen wir eine der beliebtesten Regionen der Alpen: Das Beste aus Tirol - Zwischen Goldenen Dachl und Stubaier Gletscher heißt unsere Reise" stellt unser Reiseleiter die diesjährige Adventsfahrt vor. Dann erfahren wir das genaue Programm. Das Stubaital ist unser Ziel. In Neustift werden wir empfangen und am Samstag erwartet uns die Landeshauptadt Innsbruck. Den 1. Advent feiern wir auf dem Stubaier Gletscher. Meterhoch soll sich der Schnee dort türmen. Im Gästeprogramm können wir Tag für Tag nachlesen, was uns erwartet. Das hebe ich mir auf, dann weiß ich auch in 20 Jahren noch was ich am ersten Adventswochenende 2019 erleben konnte. Pünktlich am Nachmittag erreichen wir das Stubaital. Die Pfarrkirche Neustift gilt als eine der prächtigsten spätbarocken Gotteshäuser Tirols. Von außen wirkt sie recht groß aber schmucklos. Ganz im Gegensatz zum angrenzenden Friedhof. Reich verzierte eiserne Kreuze dominieren die Grabstätten. Das innere der Kirche verschlägt einem fast den Atem. Was für eine Pracht, üppig verziert und plakativ ausgemalt, einem Bischofsdom würdig. Wie kommt eine Gemeinde wie Neustift zu solch einem Prachtbau. "Franz de Paula Penz, so heißt der Baumeister, leitete zunächst den Bau des bedeutenden Doms zu Brixen. Auf Grund von Intrigen (das gab es auch im 18. Jahrhundert schon) wurde er abgezogen. Und so verwirklichte er seine Pläne im Stubaital. Hier in Neustift wirkte er auch bis zu seinem Tod" erzählt mir Gebhard Schöpf, Büroleiter des Tourismusverbandes Stubaital. Er und Thomas Schumann begrüßen uns in dieser prachtvollen Kirche. Mit einem stimmungsvollen Adventskonzert beschließen die Künstler der Bröllerhofmusik gemeinsam mit Anna Lena Larcher an der Harfe.

Logbuch

Samstag, 30. November 2019 Stubaital – Nordkette – Goldenes Dachl – Familie Gundolff – Stubaital Eintragung ins Logbuch: 08.50 Uhr Abfahrt nach Innsbruck. 09.45 Uhr Auffahrt mit der Hungerburgbahn und weiter bis zur Seegrube. 10.15 - 12.30 Tiroler Schmankerln mit Musik in der Seegrube. 13.30 Uhr Spaziergang in Innsbruck (mit vielen anderen Gästen). 15.30 Uhr Konzert bei und mit Familie Gundolf (sehr eng und trotzdem großartig). 18.30 Uhr Abendessen im Hotel 68 km im Reisebus, 3,6 km per Hungerburgbahn, 3,8 km Gondelbahn, 3,8 km spaziert

Samstag, 30.11.2019

Weiße Flocken haben über Nacht die Bergspitzen verzaubert. Noch bedecken Wolken weitgehend den Tiroler Himmel. Doch dazwischen schimmert es schon blau, die Sonne zeigt sich minutenweise. Auf dem Weg nach Innsbruck können wir schon die Gipfel der Nordkette sehen. Blendend weiß glitzern sie in der Sonne. Schnell ist die Landeshauptstadt erreicht. Durch den Hofgarten spazieren wir zur Talstation der Hungerburgbahn. Die Stararchitektin Zaha Hadid realisierte das Mammutprojekt der neuen futuristischen Bahn. Großartig wie ich finde. Sie plante übrigens auch die neue Schanze am Bergisel. In nur 8 Minuten bringt uns die Bahn - eine Mischung aus Standseilbahn, Straßenbahn und U-Bahn - hinauf auf die erste Aussichtsterrasse. Doch viel Zeit für das tolle Panorama bleibt erstmal nicht. Wir wollen weiter, mit der Gondelbahn zur Seegrube. 

Hoch über den Dächern der Stadt, auf 1905 Meter, thront das Bergrestaurant Seegrube. Schumann Reisen hat es komplett für uns Gäste gemietet. Aus den Stubn schallt Musik. Zünftige Tiroler Volksmusik, passend zu den Stunden am Berg. Die Aussichtsterrasse liegt meist im Nebel, mitten in einer Wolke. Doch das soll uns nicht stören. Für das leibliche Wohl ist wieder bestens gesorgt. Tiroler Bergkäse und Speck aus dem Inntal, Kaminwurzen und frisches Brot, Almbutter und Kochschinken. Brettljause am Bufett. Getränke werden serviert, wie von Geisterhand finden Bier und Wein den Weg zu meinem Platz. Draußen kämpfen derweil Wolken und Sonne um die Herrschaft über den Tiroler Himmel. Da kommen, total aufgeregt, die ersten Gästen von ganz oben. Voller Euphorie erzählen Sie uns, wie toll es oben auf dem Hafelekar sei. Dort würde man über den Wolken schweben, der Himmel sei blau, die Sonne scheint. Also mach ich mich auch auf zur Gondelbahn. Da stehen schon einige Schumann Gäste, um den "Top of Innsbruck" seine Aufwartung zu machen. Schnell bringt uns die Gondel hinauf. Auf 2256m Seehöhe angekommen, stockt mir der Atem. Unter mir, das muss das zu Hause von Frau Holle sein, ein Wolkenteppich, flauschig und blendend weiß. Im Süden glitzern die höchsten Gipfel in der Sonne. Vom Großglockner im Osten bis zum Stubaier im Südwesten. Und über mir wölbt sich ein stahlblauer Schönwetter-himmel. Ich bin den Tränen nahe. Unweigerlich kommen mir meine Gedanken von vor etwas mehr als 30 Jahren in den Sinn. Damals in der DDR hatte ich nie zu träumen gewagt jemals die erhabenen Alpen zu sehen. Wieder erfüllt mich der heutige Tag mit Freude. Ich empfinde große Dankbarkeit für das Wunder des Mauerfalls und der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. Dankbarkeit all denen gegenüber, die das so friedlich erreichten. Ohne dieses Wunder würden wir alle nicht auf diesen Bergen stehen. Ich wandere noch bis ganz nach oben. Dort begreift man die Nordkette auch als Grenzgebirge zwischen dem Inntal und dem Karwendel in Bayern. Die Berggipfel die trennen und auch verbinden. Unzählige Fotos und Bilder später fahre ich hinunter nach Innsbruck, bummele über den Christkindlsmarkt und bin in Gedanken versunken. Später am Nachmittag versuchen wir alle irgendwie Platz zu nehmen, im großen und doch zu kleinen Saal bei Gundolfs. Die 90 Minuten Adventskonzert begeistern mich. Besonders die Kinder aus der Musikschule Hall haben es mir angetan. Es ist prima zu sehen, wie auch die Jüngsten schon die musikalische Tradition Tirols pflegen. Das Abendessen genießen wir wieder im Stubaital. Echt Tiroler Gastfreundschaft gepaart mit großartigerNatur - was für ein Tag.

Logbuch

Sonntag, der 1. Dezember 2019 Stubaital – Gletscherbahn – Gamsgarten – nach Hause Eintragung ins Logbuch: 09.15 Uhr Abfahrt zum Talende. 10.10 Uhr Auffahrt per Gondelbahn zum Gamsgarten am Stubaier Gletscher. Hüttengaudi mit Musik und Tiroler Leckereien. Bergriesen bestaunen. 13.30 Uhr Abfahrt in Richtung Heimat. 19.50 Uhr Ankunft am Brückenrestaurant, Pause und Umsteigen in die Heimatbusse 574 km im Reisebus, 89 km im Kleinbus, 6,9 km Gondelbahn bis auf 2631 m Höhe

"Heute geht es hoch hinaus. Statt adventliche Besinnlickeit der Begrüßung am Freitag und des Nachmittags bei Familie Gundolf, erleben Sie heute echt Tiroler Hüttengaudi. Dazu meterhohen Schnee, atemberaubende Bergriesen und typisch Tirolerische Schmankerln" begrüßt unser Reiseleiter auf dem Weg zur Gondelbahn. Per Bus das Tal hinauf bis zum Ende. Tiefverschneit die Bergwälder am Wegesrand, ein Wasserfall fast vollständig zu Eis erstarrt. Hier hat der Winter längst das Zepter übernommen. Oben soll sich der Schnee bereits fast haushoch türmen. Die Gondelbahn bringt uns hinauf. Wieder hat Schumann Reisen ein ganzes Bergrestaurant für uns reserviert. Schnell nehmen wir Platz, schon wird der erste Gang serviert. Kaspazn Tiroler Art. Es folgen dreierlei Knödel und zum Schluß das weltbekannte Tiroler Gröstl. Für uns spielt auch wieder die Musik auf. Stimmungsvoll - dieser 1. Advent in den Bergen am Stubaier Gletscher. Viel zu schnell vergehen die Stunden, dann heißt es Gondel fahren zu Tale. Die Heimreise beginnt. Die Adventsfahrt ins Blaue geht so langsam zu Ende. Wie üblich halte ich im Bus noch mein kleines Mittags-schläfchen. Nach ein paar Tiroler Bier, zum Schluß ein Glas Wein und vollem Bauch geht das natürlich wunderbar. Schnell fange ich zu träumen an: auf einmal befinde ich mich wieder in der Barockkirche von Neustift und lausche den Klängen der Harfe. Ich stapfe durch den Schnee auf dem Hafelekar und genieße das Bergpanorama. In der Seegrube höre ich Musik beim Brettljausen-genuss. Und Familie Gundolf verzaubert mich mit Liedern zum Advent. Als die Kinder singen werde ich schließlich wieder munter. Die letzte Pause zum Umsteigen in Franken ist erreicht. Es geht nach Hause mit dem Kleinbus ab dort.

Doch wie immer habe ich noch einige Wünsche parat. Bitte auch in den nächsten Jahren wieder solche Überraschungen und Höhepunkte uns Gästen bieten, auch wenn es mal eng wird und Porzellantassen fehlen. Bitte auch weiterhin so tolle Musik und kulinarische Schmankerln, das genieße ich sehr. Gesund mögen die Schufrauen und Schumänner bleiben und wir Gäste natürlich. Auch das ist wichtig. Ich jedenfalls bin bald wieder dabei – zur 21. Fahrt ins Blaue vom 6. bis 8. März das ist klar und später zur Großen Geburtstagsreise 30 Jahre, da feiern wir in Berlin. Sind Sie auch dabei? Ich hoffe doch sehr. Ihr

Schumann Reisen Dauergast!