Freitag, der 1. Dezember 2017 Wohnort – Oberpöllnitz/Landhotel – Gachenblick – Hotel Eintragung ins Logbuch: 06.38 Uhr Ankunft am Landhotel „Zur Goldenen Aue“ in Triptis/Oberpöllnitz. 07.14 Abfahrt (total pünktlich) in Richtung Süden. Das Wetter bessert sich. 12.45 Uhr Vorbei an der Zugspitze. 14.40 Uhr Umsteigen in Tiroler Busse. Ankunft um 15.10 Uhr auf dem Gachenblick. Sonne und blauer Himmel, Wintertraum. Glühwein und Tiroler Schmankerln. Später Abendessen im Hotel 491 km im Reisebus, 15 km im Kleinbus, 14 km im Tiroler Bus
Brrrrrr - brrrr - mein alter altmodischer Wecker reist mich aus dem Schlaf. Es ist erst 5 Uhr am Morgen. Ich habe richtig gut geschlafen diese Nacht. Obwohl wir heute wieder einmal auf Reisen gehen. Sonst liege ich da meist die halbe Nacht wach, hab Bammel es zu verschlafen. Doch diesmal - tiefer erholsamer Schlaf. Das muss wohl an meiner neuen kuschelwarmen Bettdecke liegen, die ich mir kürzlich zulegte. Doch das ist eine andere Geschichte. Ein Kleinbus mit einem der netten (es gibt nämlich auch weniger nette) Schumann Fahrer bringt mich und 6 weitere Gäste zum Landhotel "Zur Goldenen Aue". Hier ist schon richtig was los. Musik auf dem Festsaal, es gibt Kaffee und Weihnachtsgebäck und diesmal auch deftige Leberwurstbrote. Obwohl es ganz schön kalt ist, bleibe ich draußen. Da brennt ein offenes Feuer und es gibt schon Glühwein.
Es ist gerade mal um 7, die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen, da kommt schon das Aufbruchsignal: "Ihre Reisebusse stehen zum Einsteigen bereit". Nun, ich kann mir trotzdem noch Zeit lassen, die "Schlange" an den Toiletten ist ziemlich lang. Das dauert noch, da trinke ich doch glatt noch einen Glühwein. Im Bus, bis zum letzten Platz gefüllt (die Tour ist seit Wochen ausgebucht), schauen alle erwartungsvoll nach vorn. Unser Reiseleiter verkündet das Ziel: "Wir fahren nach Tirol, genauer gesagt nach Imst und ins wildromantische Pitztal. Wir steigen Österreich aufs Dach, fahren auf fast 3500m am Pitztalgletscher und feiern Finale am Hochzeiger. Wir reisen per Bus, mit der Gletscherbahn und mit Österreichs höchstgelegener Seilbahn. Es erwarten uns traumhafte Panoramen. Vielleicht - wenn das Wetter mitspielt". Ein großes Wagnis oder ein Pakt mit Petrus, denke ich mir sogleich. Was, wenn da oben in den Bergen ein Schneesturm tobt oder Wolken und Nebel alles einhüllen und verdecken? Andererseits reist ja bei Schumann schon immer die Sonne mit. Und die Reiseprofis werden es schon wissen. In jedem Fall, so habe ich schnell begriffen, spielt das Wetter während dieser Adventsfahrt ins Blaue eine entscheidende Rolle. Und es wird immer besser, die Sonne zeigt sich und schaut durch die ersten Wolkenlücken. Um die Mittagszeit, ich hab schon meine heißen Würstchen verspeist, passieren wir Garmisch - Partenkirchen. Vor uns reckt sich das Zugspitzmassiv gen Himmel. Unser Heimat höchster Gipfel, 2962m hoch. Wir werden Morgen fast 500m höher sein. Bald erreichen wir Tirol. Die Fahrt führt uns durch ein richtiges Winterwunderland. Die Sonne taucht die weißen Berge in ein gleißendes Licht, an den Tannen am Straßenrand funkeln Millionen Eiskristalle. Schon diese Fahrt ist ein echter Hochgenuß. Am Eingang zum Pitztal stehen Tiroler Busse bereit. Erfahrene Bergbusfahrer (denn normaler Weise ist die Straße im Winter gesperrt, nur für uns Schumänner hat die Tiroler Polizei eine Ausnahme gemacht) bringen uns hinauf zum Gachenblick. Auch diese Fahrt führt durch eine Traumlandschaft. Und oben erst - ein Panorama wie aus dem Bilderbuch. Ich muss erstmal Fotos schießen. Mein Blick schweift vom Kaunergrat bis ins Oberinntal hinein. Fast bis in die Schweiz und nach Südtirol kann man schauen. Ach wie schön sind doch die Berge. Derweil wird heiße Suppe ausgeteilt. Zirbensuppe, davon hatte ich vorher noch nie gehört, geschweige denn gekostet. Dabei war die total lecker. So wie auch die Bauernwürste. Die wurden extra frisch für uns Gäste hergestellt, direkt vom Bauern. Thomas Schumann begrüßt uns alle und erinnert an die erste Schumann Reise nach Österreich. Die führte vor mehr als 27 Jahren nämlich auch nach Imst und ins Pitztal, lang, lang ist´s her. Derweil verschwindet die Sonne hinter den Bergen, die Kälte kriecht so langsam in meinen Körper hinein. Dann fahren die Busse uns auch schon in unser feines Hotel. Nach dem Abendessen verschwinde ich im Bett und träume vom nächsten Tag in den Tiroler Bergen...
Samstag, der 2. Dezember 2017 Hotel – Imst – Pitztaler Gletscher – Hotel Eintragung ins Logbuch: 09.58 Uhr Abfahrt nach Imst. 10.45 Uhr Gedanken zum Advent in der Pfarrkirche zu Imst. Wunderbar! 11.50 Uhr kleiner Spaziergang in den Hirschen. Mittagessen - lecker. 13.40 Abfahrt das Pitztal hinauf. Fahrt mit der Pitztaler Gletscherbahn durch den Berg hindurch. Mit der Gondel hinauf - Traumblick und Glühwein auf 3440m Höhe. Hüttengaudi am Gletscher 67 km im Reisebus, 1,6 km zu Fuß, über 3000 Höhenmeter per Gletscher- und Gondelbahn
Heute ist ausschlafen angesagt. Erst kurz vor 10 Uhr brechen wir auf. Unser Reisebus bringt uns nach Imst. Wieder wölbt sich ein strahlend blauer Himmel über die Tiroler Berge. Hier und da schweben schmale Wolkenbänder durchs Tal. Die Sonne wärmt die winterkalte Morgenluft. In der Imster Pfarrkirche erwartet uns bereits Thomas Schumann. Heute ist er als Kameramann unterwegs, so wie einige andere Reiseleiter auch. Denn es gibt ja den Film und die Fotoshow der Reise. Schon seit einigen Jahren bieten die Schumänner uns diesen Service an. Ich werde mir ganz sicher wieder beides bestellen. Alle Gäste nehmen Platz und schon geht´s los. Die Musikkapelle Tarrenz beginnt mit weihnachtlichen Melodien. Zwischendurch erzählt Frau Magister Staggel von den Weihnachtsspuren - wie und wo man die finden kann.
Es ist eine wundervolle Stunde zum Advent - in der Pfarrkirche in Imst. Die zwei Tiroler Musikkapellen spielen Melodien zur Weihnacht. Von oben, wo sonst die Orgel erklingt, dringen zarte Töne zu uns - der Tiroler Dreigesang. Lieder festlich und stimmungsvoll erklingen. In manchen Augen sehe ich eine Träne vor Glück. Den künstlerischen Genüssen folgen solche für unsere Gaumen. Leckeres Mittagessen bei Hannes Staggl im Hirschen. Im Ganzen gegarter Schweinerücken mit zartem Gemüse und Kartoffeln - Wirklich toll was uns die netten Damen des Hirschen hier servieren. Frisch gestärkt bringen unsere Busse uns das Pitztal hinauf. Wieder eine Fahrt durch ein Winterwunderland. Am Talende steigen wir um. Mitten durch den Berg hindurch, wie eine U-Bahn, bringt uns die Pitztaler Gletscherbahn hinauf auf 2840m Höhe. Eine Reise in eine andere Welt. Meterhoher Schnee, der mächtige Gletscher reicht fast bis an die Bergstation heran. Skifahrer "brettern" die Hänge hinunter. Rings um uns wachsen Bergriesen in den Himmel. Klar, die Luft ist dünn, das Gehen fällt schon schwerer. Deshalb raten uns die Berggeister hier auch etwas zu verweilen vor der nächsten Auffahrt. Diesen Rat wollen wir auch gern befolgen. Spazieren ein paar Meter zu den riesigen Pistenraupen hin. Über uns die moderne, weiße Kapelle, vor uns bringt die Sesselbahn die letzten Skifahrer hoch zur Bergstation und gegenüber ist der mächtige Gletscher gut zu erkennen. Was für eine gewaltige Natur - ich bin überwältigt. Doch es kommt noch gigantischer, mir gehen die Superlative aus. Österreichs höchste Gondelbahn bringt uns nun aufs Dach Tirols. 3440m zeigt der Höhenmesser an. Mit bedächtigen Schritten (hier strengt das Gehen wirklich an) steige ich auf die Aussichtsplattform hinauf. Das Panorama hier kann ich nicht beschreiben. Mir, und ich glaube allen Mitreisenden auch, verschlägt es die Sprache. Wir sind im wahrsten Sinne atemlos. Hinter den Spitzen versinkt die Sonne und taucht Hunderte Gipfel in ein orangerotes, mal gelbes, ja goldenes Licht. Der Himmel ändert seine Farbe in ein tiefes stahlblau. Und gegenüber, hinter der Gondelstation, zieht ein voller Mond auf und taucht die Landschaft in ein silbernes Licht. Spätestens jetzt fließt manche Träne vor Rührung und Glück. Und als wäre dieses Naturtheater nicht genug, funkeln nun tausende Sterne am Firmament. Bergfeuerwerk, alles ist wie im Traum. Bei Tiroler Schmankerln, Bier und Wein fließen in Strömen, feiern wir dieses einmalige Gipfelerlebnis. Speck und Gröstl, Kasspazn und Strudel schmecken einfach wunderbar. Dann spielen Sie auf, die "Ötztaler Alpentornados", und heizen uns so richtig ein. Klatschen, Tanzen und große Polonaise. Die Gehhilfen werden in die Ecke gestellt. Bergluft und Glücksgefühl sorgen für geheimnissvolle Verjüngungskur. Was für ein Samstag geht nun zu Ende...
Sonntag, der 3. Dezember 2017 Hotel – Hochzeiger – nach Hause Eintragung ins Logbuch: 09.08 Uhr Abfahrt am Hotel. 09.35 Uhr erreichen wir die Talstation der Hochzeigerbahn. Per Gondel hinauf in die Wunderwelt. 11.30 Uhr wieder stehen Tiroler Schmankerln bereit. Spaziergang im Schnee. 12.00 Abfahrt mit der Gondelbahn und dann in Richtung Heimat. 21.25 Ankunft in Hirschberg (Schneetreiben unterwegs), Umsteigen in die Heimatbusse 519 km im Reisebus, 69 km im Kleinbus, 500 m im Schnee und einige Höhenmeter per Gondel
Die Hochzeiger Gondelbahn bringt uns am Morgen nochmals hinauf in die winterlichen Berge der Alpen. Wieder sind wir auf rund 2000m Höhe. Längst strahlt die Sonne vom blauen Tiroler Winterhimmel. Die steilen Berghänge sind von dickem Schnee bedeckt. Wieder saußen bunt gekleidete Skifahrer die Hänge hinunter. Kinder, vielleicht gerade erst 5 Jahre alt, stürzen sich schon wie Profirennläufer die Pisten hinab. Klar, hier in Tirol kommen die Kinder schon mit Ski am Fuß zur Welt. Ich bleib erstmal draußen und genieße Sonne und Winterluft. Schaue dem Treiben neugierig zu. Erst später, längst haben die meisten Mitreisenden sich an Tiroler Knödeln und Schweinsbraten gelabt, genehmige ich mir auch ein paar der Schmankerln die drinnen aufgebaut sind. Auch hier schmeckt es vorzüglich, muss ich anerkennen.
Die Gondeln bringen uns wieder den Berg hinunter. Die Schumänner und -frauen bieten uns das schon traditionelle Schnäpschen an. Einer der besten Brennmeister aus Tirol ist sogar persönlich zum Hochzeiger gekommen. Die Brände sind mehrfach prämiert und zeugen von hoher handwerklicher Kunst. Das schmeckt man dann natürlich auch. Ich nehme mir gleich noch ein Flascherl für Weihnachten mit. Tja und nun geht es wieder nach Hause. Diese fantastische Reise geht zu Ende. Im Bus fallen mir wie üblich wieder die Äuglein zu. Schnell erscheinen mir im Traum all die tollen Bergpanoramen die ich sehen konnte. Ich schmecke Bauernwurst und Zirbensuppe, wähne mich zum Auftakt am Gachenblick. In der Imster Pfarrkirche höre ich die weihnachtlichen Klänge und beim Hirschen labe ich mich am leckeren Schweinerücken. Dann geht es mit der Pitztaler Gletscherbahn hinauf in die weiße Wunderwelt. Ich sehe nochmals die Sonne hinter den Bergen untergehen und den Mond die Gipfel bescheinen. Ein Feuerwerk erhellt die Berge nun. Da erklingt Musik, die "Ötztaler Alpentornados" heizen uns ein, zum großen Gletscherfinale am Samstag Abend. Ja und schon ist Sonntag, der Hochzeiger lockt. Skifahrer und Schumann Gäste gleichermaßen. Da wache ich auf, unser Bus kommt nur noch langsam voran. Dichtes Schneetreiben verwandelt die Autobahn nun in ein weißen Band. So wird es Mitternacht bevor ich mein zu Hause erreiche. Glücklich und begeistert, auch ein wenig geschafft, das gebe ich zu. Bitte liebes Schumann Reisen Team, traut euch auch weiterhin solche "Bergexperimente". Nur so könnt ihr diese einzigartigen Erlebnisse bieten. Bleibt schön gesund - das wünsch ich mir. Ich jedenfalls bin bald wieder dabei – zur Großen Geburtstagsreise 25 +3 Jahre Schumann Reisen und im März schon zur Fahrt ins Blaue ist doch klar. Kommen Sie auch wieder mit? Ich hoffe doch sehr.
Ihr Schumann Reisen Dauergast!