Die Tour begann schon mit einem Paukenschlag. Für mich gehören die Wasserfälle von Iguaçu zu den größten Naturwundern der Welt. Einfach einzigartig! Immer wieder eröffneten sich neue Perspektiven und Panoramen, wie von einem Künstler geschaffen. Tausende Fotos haben wir geschossen. Auch das erste Abendessen unter Brasilianern, im City Bier, bleibt mir in guter Erinnerung. Tolle Atmosphäre, reichlich leckeres Essen und die besten Caipirinhas.
Wir setzten unsere Reise nach Belo Horizonte fort – um das schwarze Gold zu suchen. Ouro Preto, eine pittoreske Stadt mit prächtigen Kirchen. Die Altstadt erinnert an portugiesische oder spanische Architektur. Kein Wunder, wurden doch sogar Steine und Fließen aus Portugal dorthin gebracht. Dafür ging das Gold auf die Reise nach Europa. In Belo Horizonte sahen wir auch das erste WM Stadion auf unserer Tour. Hier gewann die Weltmeisterelf aus Deutschland 7:1 gegen die Gastgeber, die seleção brasileira, im Halbfinale der Weltmeisterschaft.
Salvador de Bahia, unsere nächste Station, besuchten wir an den Ostertagen. Rund 80% der Bevölkerung stammen direkt oder indirekt von den hierher gebrachten Sklaven aus Afrika ab. Wir konnten dies direkt spüren: in den Kirchen, auf den Straßen und Plätzen und vor allem während der eindrucksvollen Show der Kampftänze. Wahre Artisten zeigten uns ihr Können. Ostersonntag dann ein echter Urlaubstag. Mit dem Schoner über die Allerheiligenbucht. Zu Inseln und Stränden. Ein Höhepunkt war sicher das Abendessen in der Churrascaria Boi Preto. Vorspeisen vom Feinsten und das vielleicht beste Fleisch Ihres Lebens.
Oscar Ribeiro de Almeida Niemeyer wurde fast 105 Jahre alt. Er galt als einer der größten Architekten unserer Zeit. In Brasilia, der neuen Hauptstadt des Landes, bestaunten wir einen Teil seiner Werke. Weibliche, runde Formen hatten es ihm angetan – als Kontrapunkt zur nüchternen Bauhausarchitektur. Hier lernten wir das erste Mal, was einer ordentlicher tropischer Regen ist.
Dann Manaus im Amazonasbecken. Im Rio Negro konnten wir schwimmen, falls wir Lust hatten. Am Abend besuchte uns Weltumradler Peter Glöckner mit seiner Familie. Gemeinsam erlebten wir eine mitreisende Show. Dann der Regenwald. Schon der Weg zum „Amazon Village“ war ein Erlebnis. Wir wohnten dort 2 Tage inmitten des Urwaldes. Unsere Kahnfahrten durch den Überschwemmungswald und zum Piranha – Fischen (Petri Heil Herr Rothmeier) bleiben mir wohl ewig im Gedächtnis.
Wir alle waren natürlich gespannt auf Rio de Janeiro, auf Corcovado und Zuckerhut. Am späten Abend kamen wir an. Zwei fixe Taxen brachten uns an die Copacabana. Mit dem „Windsor Atlantica“ haben wir wirklich eine gute Wahl getroffen. Es ist vielleicht sogar das beste Haus am Strand. Jedenfalls gab es da wirklich nichts zu meckern. Große, komfortable Zimmer, mit tollem Ausblick, und ein üppiges Frühstücksbuffet. Doch das Beste war wohl die Dachterrasse. Leblon, Ipanema, Copacabana – alles lag uns zu Füßen. Diesen Ausblick konnte nur noch der „Bucklige“ – der Corcovado, toppen. Die Zeit an der Christusstatue gehört für mich zu den „unbezahlbaren“ Momenten im Leben.
Im Estádio Maracanã schloss sich der Kreis unserer „Fußballtour“. Hier wurde die deutsche Elf Fußballweltmeister, hier holten wir den 4. Stern. Spielerkabinen, Tunnel, Pressetribüne, Trainerbank, nichts blieb uns verschlossen. Sicherlich auch ein unvergessliches Erlebnis.
Unser Finale erlebten wir auf dem Zuckerhut. Nach Hotelterrasse und Corcovado der 3. Aussichtspunkt unserer Tage in Rio. Was für ein Panorama, welche tollen Bilder im warmen Licht der untergehenden Sonne. Fast mystisch die Atmosphäre – ganz sicher unvergessliche Stunden. Ich habe den Nachmittag auf dem Zuckerhut sehr genossen.