Opernfreude und Bergträume

Fast schon alljährlich besuchen wir mit unseren Gästen die Bregenzer Seefestspiele. Das Sommerfestival lockt Sommer von Juni bis August Kulturbegeisterte aus aller Welt an den Bodensee in die Bregenzer Bucht.

In diesem und nächsten Jahr wird die Oper Madame Butterfly, welche mit ihrem aufwändigen Bühnenbild, der fantastischen Kulisse des Sees und der musikalischen Inszenierung der Wiener Symphoniker,  aufgeführt.

Durch Franken und via der A7 und A96 ging es nach Süden. In Bregenz per Panoramagondel auf den Pfänder. Den Gipfel erreicht bot sich uns ein einzigartiger Rundblick über den Bodensee und die Bergwelt im Dreiländereck. Im Osten liegt die Tal- und Berglandschaft des Bregenzer Waldes. Am Nachmittag dann über den sich eng hinauf windenden Furkajochpass vom weiten Alpenrheintal bis in die Bregenzerwald Bergwelt nach Damüls. Das Alpenhotel Mittagsspitze vereint Vorarlberger Gastlichkeit, mit modernen Ambiente und einer tollen Küche. Zum ersten Abendessen im Panoramaresraurant haben wir uns davon gleich überzeugen lassen.

Unten im Tal liegt die wichtige Handelsstadt Feldkirch. Die Schattenburg, Teile der ehemaligen Stadtmauer und Stadttore umgeben die mittelalterlichen mit Laubengängen versehenen Patrizierhäuser. Nur wenige Kilometer weiter liegt eines der kleinsten Länder Europas. Das Fürstentum Liechtenstein ist kaum 25km lang und reicht vom Tal des Alpenrheins bis hinauf auf über 2200m zum Älpele. Einst ein Bauernstaat entwickelte sich Liechtenstein geschickt zu einem führenden Industriestaat trotz Zwergenformat. Geführte Rundfahrt durchs Land mit anschließendem Stadtspaziergang durch Vaduz. Provinzcharackter mit reichlich Kulturangebot. Am frühen Nachmittag wurden wir in der fürstlichen Hofkellerei begrüßt. Klein aber fein präsentiert sich das geschichtsträchtige Weingut. Nach der Führung durch die Weinberge und Betriebsstätte mit anschließender Verkostung ging es das große Walsertal hinauf zurück nach Damüls.

Der Diedamskopf ist per Umlaufbahn bequem zu erreichen. Auf knapp 2000m Höhe eröffnete sich ein toller Rundblick über die Gipfel Vorarlbergs. Dann durch den oberen und unteren Bregenzer Wald bis zur Seebühne von Bregenz. Einmal geführt hinter die Kulissen geschaut bot sich auch Zeit die Seepromenade frei zu genießen. Am Abend dann der kulturelle Höhepunkt mit der Oper Madame Butterfly von Giacomo Puccini. Begeistert und voller Euphorie begrüßten wir die Gäste zurück im Bus. Erst nach Mitternacht erreichten wir Damüls und verabschiedeten die Gäste gen Nachtruhe. Den Mittwoch Vormittag freigestellt ging es erst zur Mittagszeit per Reisebus ins Herz des Bregenzerwaldes. Die Wäldler gelten als selbstbewusst gar eigenwillig, aber auch zielstrebig und naturnah. Einst eine arme Bergbauernregion, hat man sich heute mit mittelständigen Betrieben mehr als gut positioniert. Vor allem die landwirtschaftlich produzierten Waren, werden heute weit über die Landesgrenze hinweg gehandelt. Auftakt in Bezau bei dem geführten Besuch im Heimatmuseum erfuhren wir viel über Geschichte, das Land und deren Leute. In einem hunderte Jahre alten Bauernhaus der Region, authentisch ausgestattet, die Aussenhaut aus

Anschließend folgten wir der Empfehlung im kleinen Nachbarort Reuthe die älteste freibäuerliche Pfarrkirche zu besichtigen. Der historische Freskenzyklus zählt zu den wertvollsten Vorarlbergs. Beim Spaziergang zum familiengeführten Cafehaus Natter durch Bezau fiel nicht nur mir auf, wie sorgsam und detailverliebt die alten sowie neuen Eigenheime der Wäldler herausgeputzt waren. Die einen haben sich für Kaffee und Kuchen und die anderen für einen sommerlichen Eisbecher entschieden. Bereits im Jahre 1902 erhielt der Bregenzerwald eine Bahnlinie. Als Schmalspur gebaut, ermöglichte diese das schnelle Reisen von Bezau bis Bregenz. Erhalten ist davon, heute nur noch zu touristischen Zwecken verkehrend, ein Teilabschnitt, der von Bezau nach Schwarzenberg führt. Im historischen Zugabteil, sozusagen Holzklasse, reisten wir unter Volldampf entlang dem Tal der Bregenzer Ache bis Schwarzenberg. Umgestiegen in unseren modernen Reisebus, ging es mit diesem zurück nach Damüls. Am Abend sorgten zwei waschechte Arlberger für Unterhaltung. Bei Heimatmusik, Gaudi und viel Witz, wussten die Burschen bis weit in den Abend hinein und zu unterhalten. Ein gelungener und passender Abschlussabend unserer Reise: urtümlicher Bregenzerwald. Der Käse aus der Genussregion Bregenzerwald wird nicht nur von den Einheimischen, sondern auch weltweit von Gourmets geschätzt. Es ist kein Geheimnis, dass die ökologische Viehhaltung, die Weiterverarbeitung der Milch zum Käse und vor allem die Lagerung und Pflege der riesigen Laibe für die hochwertige Qualität und den jeweiligen Geschmack sorgen. Beim Besuch einer privaten Sennerei auf der Alpe konnten wir den Bauern bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Den Sommer über mit Familie, den Kindern und dem Vieh auf der Alpe, sind die Aufgaben klar verteilt. Jeden Morgen müssen Hühner, Schweine und Milchvieh versorgt werden. Die Kühe gemolken und anschießend die Milch zu Käse weiterverarbeitet werden. Seit Generationen widmet sich die Familie der Bewirtschaftung seiner Alpe, so schlüpfte auch Josef in die Fußstapfen des Vaters, wie es auch mal sein Sohn machen wird. Trotz der Anstrengung und täglichen Entbehrungen spürt man die Hingabe zum Produkt. Ob jung und mild oder reif und kräftig, bei den Kostproben überzeugten alle Käsesorten. Nach der herzlichen Verabschiedung zum zweiten und letzten Programmpunkt: Besuch und kommentierte Kostprobe der regionalen Produkte im modernen und weltweit größten Reifezentrum für Bergkäse. Vor über 20 Jahren eröffnete in Lingenau als Gemeinschaftsprojekt der gesamten Region der riesige Käsekeller. Voll automatisiert, mit einer Lagerkapazität von bis zu 60.000 Käselaiben, werden diese in alter Tradition aber mit moderner Technik bis zur Endreife gelagert und gepflegt. Heute eng miteinander vernetzt hat sich die Produktpalette stets erweitert. Man ist stolz darauf aus dem Wäldle zu kommen und identifiziert sich mehr denn je mit der Region. Ein tolle Reise geprägt durch Kultur- und Kunstgenuss, im urtümlichen Bregenzer Wald geht zu Ende. Sie waren noch nie dort? Dann fahren sie doch vom 7. bis 11.08.23 mit uns zu den Seefestspielen und lernen den traditionellen und vom Brauchtum geprägten Bregenzerwald kennen.