Reiseberichte Albanien: Geheimnisse zwischen Bergen und Adria - Herbst 2024

Albanien: Geheimnisse zwischen Bergen und Adria - Herbst 2024

Albanien: Geheimnisse zwischen Bergen und Adria - Herbst 2024 Der Berufsurlauber Junior mit Papa Tino unterwegs

 

Albanien - ein Land voller Überraschungen und Kontraste. Von den majestätischen Gipfeln der Albanischen Alpen bis zu den kristallklaren Gewässern der Adriaküste bietet dieses Balkanland eine faszinierende Mischung aus unberührter Natur und reicher Geschichte. Unsere Reise führt uns durch pittoreske Bergdörfer wie Theth, entlang des beeindruckenden Komanstausees bis hin zum karibisch anmutenden Strand von Ksamil. Wir erkunden die UNESCO-Weltkulturerbestätte Butrint, bestaunen die "Stadt der 1000 Fenster" Berat und erleben die herzliche Gastfreundschaft der Albaner in kleinen Berghütten und familiengeführten Unterkünften. Auch die Hauptstadt Tirana darf nicht fehlen. Zwischen mittelalterlichen Burgruinen und modernen Glaspalästen, traditionellen Märkten und aufstrebenden Metropolen entdecken wir ein Land im Wandel, das seine Vergangenheit bewahrt und gleichzeitig selbstbewusst in die Zukunft blickt. Eine Reise durch Albanien ist eine Reise voller Entdeckungen, authentischer Erlebnisse und unvergesslicher Eindrücke.

 

Freitag, 27. September – Perle des Balkans

Mit Vorfreude und Spannung begann unsere albanische Abenteuerreise. Aus verschiedenen Richtungen kommend, trafen wir uns am Leipziger Flughafen. Unser Weg führte uns vom Koffer abgeben durch die Sicherheitskontrolle bis ans Gate. Weiter ging es über Frankfurt, wo wir in der Abenddämmerung den Flug LH1454 in Richtung Südosten bestiegen. Als wir kurz vor Mitternacht in Tirana landeten, empfing uns die warme Nachtluft des Balkans. Schon beim Verlassen des Flughafens fiel der kulturelle Unterschied auf. Müde, aber voller Erwartung, bezogen wir unser Zimmer im nahegelegenen Airport Hotel Tirana.

Samstag, 28. September – Die Jungfrau Rozafa

Nach dem Frühstück brachen wir in Richtung Norden auf, wo die majestätische Burgruine Rozafa auf uns wartete. Mit Kleinbussen schlängelten wir uns den Burghügel hinauf. Oben angekommen, belohnte uns ein atemberaubender Ausblick über die albanische Landschaft, während uns die faszinierende Sage der Burg erzählt wurde: Drei Brüder hatten sie erbaut, doch erst das Opfer von Rozafa, der Frau eines der Brüder, ließ die Mauern standhalten. Unser Weg führte uns weiter in die wilden albanischen Alpen. Unser geschickter Busfahrer navigierte sicher durch enge Bergstraßen und schwindelerregende Kehren. In der Buni i Bajraktarit gönnten wir uns eine wohlverdiente Mittagspause mit lokalen Spezialitäten. Am Nachmittag erreichten wir unser Ziel: Das Hotel Kulla e Bajraktarit, das malerisch vor der imposanten Kulisse des Prokletije-Gebirges thronte. Den Tag ließen wir mit einem üppigen Abendessen im Hotelrestaurant ausklingen, während wir die Eindrücke des Tages Revue passieren ließen und gespannt auf die kommenden Abenteuer blickten.

Sonntag, 29. September – Urtümliche Bergwelt

Wir erlebten eine atemberaubende Fahrt auf der sich kühn hinaufschlängelnden Bergstraße. Am Fuße des Tals, entlang des kristallklaren Flusses, entdeckten wir das Bergdorf Theth mit seinen verstreut liegenden Steinhäusern. Wir spazierten bis zur Kirche des kleinen Ortes, wundervoll liegt sie inmitten des Dorfes und von Bergen umgeben. Die Luft war erfüllt vom Duft der Pinien und des wilden Thymians, der zwischen Steinritzen und auf Felsabhängen wucherte. Wir lauschten dem ständigen Plätschern kleiner Bäche, die sich im löchrigen Karstgestein verbargen. Nach einer Wanderung entlang eines immer engen und steiler werdenden Weges bis zum Grunas Wasserfall bot sich uns ein wundervoller Blick über die bergumgebene Landschaft. Wieder zurück im Dorf stärkten wir uns mit einheimischen Essen zum Mittag in der Villa Gjecaj, bevor es entlang der sich hinaufschlängelnden Bergstraße wieder zurück in unser Hotel ging.

Montag, 30. September – Der Komanstausee

Am Morgen hieß es für uns, sich von unserem Berghotel in Boga zu verabschieden, wir zogen weiter. Die schmale Straße, die einmal komplett durch das Tal führte, wies uns den Weg wieder ins Flachland Albaniens. Angekommen in Shkodra, entdeckten wir die knapp 2400 Jahre alte Stadt zu Fuß. Eine Mittagspause durfte auch nicht fehlen. Weiter führte uns unser Weg in ein nächstes Tal hinein in die Bergwelt Albaniens, den Straßenverhältnissen trotzend schlängelten wir uns entlang des Drins. Dann gab sich auch langsam unser Ziel zu erkennen, der Komanstausee. Der 34 Kilometer lange Stausee, der sich durch tiefe Schluchten der Albanischen Alpen zieht, zeigte seine beeindruckende Pracht. Das schmale Tal, nicht breiter als 400 Meter, wurde von Bergen flankiert, die mehrere hundert Meter in die Höhe ragten. Dort machten wir Halt in der Vila Franceze, in der die Eigentümerin Amazone und ihr Vater ihren Traum verwirklicht hatten. Sie erzählte uns, wie ihr Vater die verfallene Villa auf dem Land von seinem Großvater gekauft und mit viel Mühe wieder bewohnbar gemacht hatte. Die Zimmer waren zwar einfach und zweckmäßig eingerichtet, aber die Gastfreundschaft, die wir erfuhren, war wirklich außergewöhnlich. Wir fühlten uns sofort willkommen und genossen die familiäre Atmosphäre.

Dienstag, 1. Oktober – Per Boot im Paradies

Nach dem Frühstück in der Vila Franceze brachte uns unser Busfahrer ein kleines Stückchen hinauf bis zur Staumauer des Komanstausees, durch den scheinbar kein Ende nehmenden Tunnel ging es zu Fuß. Auf der anderen Seite bot uns ein spektakulärer Blick über die Staustufe des Komansees. Wir machten uns auf in einem kleinen Boot, um die wunderschöne Landschaft kennenzulernen. Unsere Bootsfahrt führte uns durch die tiefen Schluchten des gestauten Drin, der sich malerisch durch das nordalbanische Gebirge schlängelte. Die atemberaubende Szenerie mit ihren senkrechten Felswänden zu beiden Seiten erinnerte uns stark an norwegische Fjorde. Staunend fuhren wir durch die engsten Passagen der Schlucht, die an manchen Stellen kaum 50 Meter breit waren. Unser Abenteuer nahm eine noch spektakulärere Wendung, als wir in den Shala einbogen. Der Kontrast zwischen dem kristallklaren, türkisfarbenen Wasser und den rauen Felswänden, die von dem satten Grün der südlichen Albanischen Alpen gekrönt wurden, war faszinierend. Wir mussten hier aufgrund des Niedrigwassers im Sommer auch mehrmals die Boote wechseln, bevor wir an unserem zwischenzeitlichen Ziel ankamen. In Blini Park legten wir eine Pause ein, um ein Mittagessen inmitten der majestätischen Landschaft zu genießen. Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg gen Vila Franceze. Am Abend dann stand dann unser BBQ-Abend auf dem Programm, wir wurden mit Köstlichkeiten vom Grill versorgt, dazu gab es albanische Musik von einer Liveband – was ein schöner Abend.

Mittwoch, 2. Oktober – Gen Süden ans Meer

Heute erlebten wir einen faszinierenden Wechsel der Landschaften, als wir uns von den majestätischen Albanischen Bergen auf den Weg zur Adriaküste machten. Wir ließen den Komanstausee hinter uns liegen und machten uns auf ins immer flacher werdende albanische Land. Unsere Reise führte uns durch eine Vielzahl verträumter Dörfer und malerischer Kleinstädte, die uns immer wieder zum Staunen brachten. Unser Ziel war der äußerste Süden des Landes, Ksamil. Als wir dort ankamen, entdeckten wir Strände mit weißem Sand und dem kristallklaren, türkisblauen Meer, welche tatsächlich an die Karibik erinnerten. Das Boutiquehotel Manta, das direkt an der schönsten Bucht lag, war unser Hotel für die nächsten vier Nächte. Von hier aus konnten wir das atemberaubende Panorama in vollen Zügen genießen. Abendessen gab es im Hotelrestaurant.

Donnerstag, 3. Oktober - Samstag, 5. Oktober – Strand und Mee(h)r

In Ksamil erlebten wir eine perfekte Mischung aus Entspannung und Naturschönheit. Die Tage verbrachten wir, wie wir es wollten. Am Donnerstag machten wir uns auf gen Butrint. Die Ausgrabungsstätte, die sich vor unseren Augen erstreckte, beeindruckte uns als bedeutendste ihrer Art im ganzen Land. Nicht nur die zahlreichen historischen Überreste fesselten unsere Aufmerksamkeit; auch die üppige Vegetation und die zerklüftete Landschaft waren ein Hingucker. Wir betrachteten die Spuren, die Griechen und Römer in diesem südlichen Teil Albaniens hinterlassen hatten. Am Freitag waren wir zum gemeinsamen Mittagessen im Ort, welch ein Genuss. Am Samstag machten wir uns mit einem Schlauchboot auf zu den vier unbewohnten Ksamil-Inseln, die wie Juwelen vor der Küste lagen. Unsere Blicke schweiften über malerische Buchten und Strände, kleine Siedlungen und ausgedehnte Olivenhaine. In der Ferne konnten wir die Umrisse von Korfu erkennen, die Insel schien zum Greifen nah. Zum Abendessen wurden wir immer im Restaurant unseres Hotels Manta verköstigt, heute sogar mit etwas besonderem. Ein leckerer Themenabend „Alles aus der Adria“ mit Köstlichkeiten aus dem Meer bot sich uns.

Sonntag, 6. Oktober – Berat - UNESCO Welterbe

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Strandparadies Ksamil. Wir fuhren wieder gen Norden des Landes. Berat, die "Stadt der 1000 Fenster", sollte für heute unser Ziel sein. Es stellte sich als ein wahres architektonisches Juwel dar. Als wir ankamen, bot sich uns ein atemberaubender Anblick: Auf zwei gegenüberliegenden Hügeln erstreckten sich Abertausende von Sprossenfenstern, die eine bezaubernde Kulisse bildeten. Die imposante Festung, die über der Stadt thronte, wurde bereits vor 2400 Jahren. Uns wurde klar, warum Berat als Albaniens Aushängeschild galt. Unser Mittagessen nahmen wir in einem der historischen Häuser ein. Die authentische Atmosphäre und die traditionelle Küche vermittelten uns ein Gefühl, als würden wir durch die Zeit reisen. Am Abend bot sich auch nochmal die Gelegenheit zu individuellen Erkundungen. Einige von uns nutzten die Zeit für einen Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Wir bestaunten die kunstvoll verzierten Fenster und Türen der alten Häuser und ließen die einzigartige Atmosphäre dieser historischen Stadt auf uns wirken. Das historische Hotel Onufri war unsere Übernachtungsstätte.

Montag, 7. Oktober - Dienstag, 8. Oktober – Hansestadt Tirana

Nach einem gemeinsamen Spaziergang zu den schönsten Fotomotiven Berats machten wir uns auf gen Tirana. Wir erlebten Tirana als eine Stadt voller faszinierender Gegensätze, die uns mit ihrer Vielfalt und Dynamik in ihren Bann zog. Die albanische Hauptstadt präsentierte sich uns als ein Ort, der kaum zu fassen war in seiner überbordenden Betriebsamkeit und seinen augenfälligen Widersprüchen. Auf unserem gemeinsamen Stadtspaziergang wurden wir Zeugen einer boomenden Metropole. Über uns schwenkten Baukräne ihre Arme über halbfertige Hochhäuser, während wir an glänzenden Glaspalästen vorbeikamen, die Büros, Hotels, Restaurants und Einkaufszentren beherbergten. Im dichten Verkehr beobachteten wir, wie Luxusautos mit dem Stern auf der Kühlerhaube neben ausrangierten Bussen im Stau standen - ein Sinnbild für die Kontraste der Stadt. Doch nur wenige Gehminuten entfernt eröffnete sich eine ganz andere Welt. Enge Gassen, heruntergekommene Wohnblocks und Plattenbauten. Unsere Aufmerksamkeit wurde von einer Unzahl zimmergroßer, provisorisch eingerichteter Lädchen gefesselt. Diese waren bis unter die Decke vollgestopft mit einer erstaunlichen Vielfalt an Waren: frischer Fisch lag neben Altkleidern, gebrauchtes Fahrradzubehör neben Radkappen und Waschmaschinen neben. Die schiere Fülle und Vielfalt des Angebots faszinierte uns. Wir schliefen im Hotel Elisa direkt in der Stadt. Unser Abschlussabendessen genossen wir im Hotelrestaurant. Am Dienstag war am Morgen noch genügend Zeit für einen weiteren Stadtbummel durch die Stadt im Umbruch, in der Tradition und Moderne, Armut und Wohlstand, Vergangenheit und Zukunft dicht nebeneinander existierten. Danach hieß es Abschied nehmen und auf gen Flughafen. Mit LH1425 zurück gen Heimat – Lamtumirë Shqipëri. Von Frankfurt aus brachte uns ein Bus in unsere Heimatorte. Eine wundervolle Herbstreise voller Kontraste geht zu Ende...

 

Auf bald,
Ihr Berufsurlauber Junior

 

Bilder aus dem Paradies

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