Elsass - zwischen Weinstraße und Vogesen
Elsass - zwischen Weinstraße und Vogesen
Zu Gast in RiquewihrReisebericht Elsass
Tag 1 – Aufbruch ins Vergnügen
Am Muttertag machten wir uns auf den Weg: 21 reiselustige Menschen, darunter – wie unser Busfahrer charmant bemerkte – dreieinhalb Männer. Der halbe war er selbst, denn bei einer eher kompakten Körpergröße darf man ja wohl auch mal über sich selbst schmunzeln.
Das Wetter meinte es gut mit uns – fast schon sommerlich begrüßte uns der Mai. Am frühen Nachmittag erreichten wir das malerische Riquewihr. Die verwinkelten Gassen, die Fachwerkhäuser wie aus dem Bilderbuch – da musste man einfach losbummeln. Makronen und Käse – kaum jemand konnte widerstehen. Und spätestens beim ersten Glas Muskateller waren dann alle glücklich angekommen.
Nach einem üppigen Abendessen in den tiefen Kellern von Riquewihr fielen die ersten dann schon fast ins Esses– kein Wunder, wenn man schon vor vier Uhr früh aufgestanden ist.
Tag 2 – Burgträume und Weinlaune
Unser zweiter Tag begann mit einem kleinen Geduldsspiel: Obwohl für 10 Uhr angemeldet, öffnete die Hochkönigsburg erst um halb elf. Deutsche Pünktlichkeit? Nicht im Elsass! Doch die märchenhafte Burg auf ihrem Felsen entführte uns in eine andere Zeit – für eine Stunde fühlten wir uns wie Prinzessinnen und wandelten durch die märchenhafte Burg, die auch ein bisschen ein Irrgarten war.
Da der Zeitplan nun etwas aus dem Takt war, legte unser Busfahrer den Rückweg den Berg hinab im Stil eines Grand-Prix-Fahrers zurück – souverän und zeitsparend. Pünktlich in Ribeauvillé bestiegen wir den petit train und tuckerten durch Weinberge und Winzerdörfer. Im Anschluß warteten im Weingut Adam die edlen Tropfen zur Verkostung auf uns. Mit der Sonne jetzt auch im Herzen ging es weiter nach Kaysersberg – eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Die Störche brüteten hoch oben in ihren Nestern, während ihre Partner über der Stadt kreisten. Bei mancher Dame regte sich die alte Erinnerung an die Angst vorm Storchenbiss – denn nirgends gibt es soviel Störche wie hier. Noch von der Verkostung beschwingt bummelten wir durch die Heimatstadt Albert Schweitzers, probierten Käse hier und Brot und Wurst dort, so dass wir leider wieder ausgenüchtert am Bus ankamen.
Am Abend servierte man uns Ente à l’Orange – ein Klassiker der französischen Küche, diesmal leider etwas zäh - aber wir haben uns durchgebissen.
Tag 3 – Strasbourg mit Stil
Der dritte Tag führte uns in die Europastadt Strasbourg. Das mächtige Münster beeindruckte uns mit seiner filigranen Schönheit – und wir wurden in die Geheimnisse der astronomische Uhr eingeweiht. Der Hahn, der seinen Auftritt eher krächzend statt krähend absolvierte, ließ uns schmunzeln.
So mancher zündete eine Kerze im Dom an – ein stiller Moment für liebe Menschen, die nicht mitreisen konnten, aber in Gedanken dabei waren.
Danach ging es individuell auf Entdeckungstour durch die Stadt – bevor wir uns wieder trafen zur Bootsfahrt über die Kanäle. Strasbourg vom Wasser aus: eine bezaubernde Mischung aus Geschichte und Gegenwart. Das Europaviertel, das Franzosenviertel – und jetzt wissen wir auch endlich, woher letzteres seinen Namen hat.
Die Sonne verwöhnte uns fast schon übertrieben – und einige von uns nahmen einen leichten Sonnenbrand als Andenken mit.
Der Abend: ein festlicher Ausklang in Zellenberg, eine traumhafte Tomaten-Creme Brule mit Blick auf die Weinberge und Gesprächen, die in Erinnerung bleiben.
Tag 4 – Genuss bis zum Schluss
Der letzte Reisetag begann traditionell mit leckeren Croissants und Baguette – das Frühstück war wie immer ein Gedicht. Dann fuhren wir über den Vogesenhauptkamm – strahlender Sonnenschein, herrliche Ausblicke, Fotostopps und eine Sektpause mit Panoramablick. Besser konnte man nicht auf eine gelungene Reise anstoßen.
Zum Mittagessen gab’s dann das Dessert-Highlight: den berühmt-berüchtigten Blaubeerkuchen – mittlerweile zum dritten Mal. Und ja, er hat jedes Mal anders geschmeckt und wir waren uns einig, hier war er am Besten.
Am Nachmittag tuckerten wir mit dem petit train durch Colmar. Nach anfänglicher Verspätung gab der junge Fahrer ordentlich Gas um die engen Kurven– ein weiteres kleines Abenteuer. Danach war Zeit für eigene Erkundungen oder den Besuch im Unterlinden Museum.
Unser Abschlussdinner? Ein sommerlich-geselliger Abend im Herzen von Colmar, unter freiem Himmel, mit Sauerkrautplatte und einem Gläschen Kir Royal – schöner kann eine Reise kaum enden.
Liebe Gäste,
Sie waren eine fröhliche, herzliche und einfach wunderbare Gruppe. Die Damen sorgten für Charme, Lachen und gute Laune – und auch unsere 3,5 Männer waren ein echtes Highlight.
Mir hat diese Reise große Freude bereitet – und ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Offenheit, Ihre Herzlichkeit und dafür, dass Sie diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.
À bientôt – auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin
Katrin