Bella Italia

Goethe war zwar nicht am Lago Maggiore, aber sein berühmtes Zitat von den blühenden Zitronen hätte eindeutig auf den beliebten oberitalienischen See passen können. Hier kommt der Frühling mit voller Wucht…. so auch während meiner Reise vom 04.05.-09.05.2022.
 
Endlich war es wieder soweit, mit 45 reiselustigen Gästen starteten wir am frühen Morgen unsere Reise zum Blütenzauber an den Lago Maggiore. Vor uns lag eine lange, aber doch sehr abwechslungsreiche Anreise nach Italien. Vorbei am Bodensee war schnell das Vorarlberg in Österreich erreicht. Nach Liechtenstein erreichten wir bereits am frühen Nachmittag das St. Galler Rheintal in der Schweiz. Leider war das Wetter uns nicht so wohl gesonnen, teilweise regnete es in Strömen. Trotz alledem zogen an uns herrliche Landschaftsbilder vorbei. Wir nahmen Kurs auf Chur, es ging durch das Hinterrheintal, später passierten wir den 6,6 Kilometer langen San Bernardino Tunnel. Durch das beeindruckende Misoxer Tal, erreichten wir schließlich die Sonnenstube der Schweiz, den Kanton Tessin. Via Bellinzona & Locarno war dann recht schnell die Grenze zu Italien erreicht, herrlich gelegen, direkt am Ufer des Lago Maggiore. Die letzten Kilometer an diesem Tag wurden uns durch heitere, italienische Musik versüßt. Nach 755 km sind wir gegen 18 Uhr in Stresa, im wunderschönen 4**** Hotel La Palma, angekommen. Das familiengeführte Hotel befindet sich direkt an der Uferpromenade, dem Corso Umberto, unweit des Ortszentrums. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 4-Gänge-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Die Freude war vor allem bei mir sehr groß, nach fast drei Jahren so viele bekannte Gesichter im Hotel wieder zu sehen.

Nach einem entspannten Frühstück im Hotel unternahmen wir am Donnerstag unseren ersten Ausflug. Diese führte uns zu den Borromäischen Inseln, direkt vor unserer Hoteltür. Ihren Ruhm verdanken die Inseln im Westarm des Lago Maggiores der Familie Borromeo, die Mitte des 17. Jahrhunderts die Felseilande in ein barockes Gesamtkunstwerk verwandelte. Unser Kapitän Lorenzo holte uns gegen 09:30 ab und wir spazierten gemeinsam zur Schiffsanlegestelle. Innerhalb von nur zehn Minuten setzten wir von Stresa aus mit einem Boot zur größten Insel, zur Isola Madre (der Mutterinsel) über. Hier empfing uns Alfredo zu einer interessanten & humorvollen Führung durch den herrlich angelegten Garten der Insel und wir besuchten den barocken Palazzo Borromeo. Der Garten im englischen Stil angelegt, besticht durch seine riesigen Azaleen, Kamelien und Rhododendren. Ein wahrer Blütenzauber, zwischen denen Fasane und Pfaue zu bestaunen sind. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf der Isola Pescatori, der Fischerinsel. Hier luden zahlreiche Restaurants mit tollen Spezialitäten zum Verweilen ein. Leider war auch an diesem Tag der Regenschirm teilweise unser Begleiter. Am Nachmittag besuchten wir zum Abschluss unserer Inseltour die Isola Bella. Diese Insel schmückt ein wunderbarer Barockgarten und in zehn großen Stufen steigen die Gartenterrassen vom Ufer pyramidenförmig an. Individuell besichtigten wir auch den riesigen Palazzo, der außen mit großartigen Freitreppen und innen mit reich ausgestatteten Sälen, Spiegelgalerien und muschelgeschmückten Tuffsteingrotten prunkt. Zurück an Land blieb Zeit für einen ersten Spaziergang durch die verwinkelten, kleinen Gassen von Stresa oder ein erster Apero auf der phantastischen Dachterrasse unseres Hotels.
Am Freitag hatten wir normalerweise geplant, auf den Sasso del Ferro (den Eisenberg) zu fahren und von dort aus die tollen Panoramen über dem See zu genießen. Während des Frühstücks im Hotel entschied ich jedoch kurzfristig, diesen Ausflug auf Samstag zu verschieben, da das Wetter sich wiederum nicht von seiner besten Seite zeigte. Somit begrüßte ich Sie in unserem Reisebus mit einem herzlichen Buon Giorno und gab bekannt, dass wir witterungsbedingt heute zu unserem Ausflug nach Como und dem Lago di Orta starten werden. Solch eine kurzfristige Entscheidung hatte ich bisher noch nie getroffen, aber es gab mir recht, denn der nächste Tag war der perfekte Tag für einen Ausflug in die Berge, denn die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Entlang des Südwestufers des Sees ging es über Arona auf die Autobahn. Nach ca. 90 Minuten erreichten wir die Stadt Como, direkt an der Nordspitze des Comer Sees. Hier spazierten wir gemeinsam durch den Stadtpark zur Piazza Cavour und danach weiter zur Piazza del Duomo. Sie besuchten den Dom zu Como. Der Dom wurde als letzter der gotischen Kathedralen in der Lombardei gebaut. Anschließend schlenderten Sie durch die verwinkelten Altstadtgassen, tranken einen Cappuccino und es gab leckeres Gelati. Kurz, wir genossen bei teils regnerischen Wetter das Dolce Vita am Comer See. Am frühen Nachmittag ging unsere Reise wieder zurück an die Oberitalienischen Seen, diesmal an den Lago di Orta, der kleinen Schwester des Lago Maggiore. Der Lago di Orta liegt westlich vom Lago Maggiore, getrennt durch das Bergmassiv des Monte Mottarone. Der von waldreichen Hügeln gerahmte See ist zwar einer der kleinsten, aber auch einer der reizvollsten der Oberitalienischen Seen. Unsere Anreise führte am Ostufer des Ortasees entlang zu der auf einer Landzunge gelegenen Ortschaft, nach Orta San Giulio. Hier hieß es Umsteigen in einen kleinen Minizug, der uns etwas näher zur Altstadt brachte. Alle Treppenwege und kleinen Gässchen führen zum Hauptplatz, der Piazza Motta, direkt am kleinen Stadthafen gelegen. Von hier aus bietet sich ein toller Blick auf die im See gelegene kleine Insel 'Isola di San Giulio'. Sie genossen ganz individuell Ihre Freizeit in dem hübschen, von alten Palazzi gesäumten Städtchen. Gegen 18 Uhr kehrten wir wieder nach Stresa in unser Wohlfühlhotel 'La Palma' zurück. Wie jeden Abend verwöhnte uns Luici und sein Küchenteam mit feinster italienischer Küche.

Wir erwachten am nächsten Morgen und die Sonne strahlte über dem Lago Maggiore. Somit war unser Ausflugsziel für den heutigen Samstag klar, wir erobern bei bestem Wetter den 1062 m hohen Sasso del Ferro auf der lombardischen Seite des Lago Maggiore. Zunächst mit dem Bus nach Verbania. Dort wartete bereits die Fähre auf uns, nach ca. 25 Minuten erreichten wir die Ortschaft Lavenno-Morbello, die Hauptstadt des Tourismus am östlichen Ufer des Sees. Gemeinsamer Spaziergang zur Talstation. Dann blickten wir erstmals auf die 'schwebenden Mülltonnen', so wie ich Sie die letzten Tage bereits auf diese ganz besondere Gondelfahrt einstimmte. Sie alle entschieden sich für die Cabriovariante, Gondel ohne Dach. Sie schwebten ca. 15 Minuten vom Ufer des Lago Maggiore auf den Eisenberg. Oben angekommen, war die Aussicht ein Traum - Willkommen auf dem Balkon des Lago Maggiore. Unsere Blicke reichten über einen Großteil des Sees, die Alpen & Voralpen sowie auf weitere oberitalienische Seen. Nach einer kleinen Wanderung auf dem Plateau oder hinauf bis zum Gipfel, erwartete uns Rosa bereits mit lombardischen Spezialitäten in ihrem Ristorante Panoramico. Bei Foccacia, frischen Salaten, Pizza, Bergkäse, Bruschetta und anderen italienischen Köstlichkeiten, tranken wir den einen oder anderen Vino Rosso & Vino Bianco. Das Panorama war wirklich ein Traum und wir ließen unsere Blicke schweifen, auch in Richtung Stresa und zu unserem Hotel 'La Palma'. Später schlenderten wir durch den Ort Lavenno-Morbello bevor 15:00 Uhr unsere Fähre wieder zurück fuhr nach Verbania. Hier erwartete uns bereits Stefan und wir waren am späteren Nachmittag zurück im Hotel. Vielleicht Vor dem Abendessen noch ein Spaziergang durch Stresa. Ein perfekter Tag am Lago Maggiore ging so langsam wieder zu Ende.

Der Sonntag stand nochmals ganz im Zeichen des Blütenzaubers am Lago Maggiore. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging es mit dem Reisebus wieder nach Verbania. Heute stand der Besuch des Botanischen Gartens der Villa Taranto auf dem Programm. Will man sagen können die Gegend am Lago Maggiore zu kennen, so ist es ein absolutes Muss, die berühmten Gärten der Villa Taranto zu besuchen.
Das gesamte Geländer der Gärten hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen durchlebt und so ist das heutige Aussehen nicht Werk der Natur, sondern vielmehr der botanischen Leidenschaft von Captain Mc Eacharn, welcher 1931 mit der Schaffung dieses Meisterwerkes begonnen hatte, zu verdanken. Ein Besuch der Botanischen Gärten der Villa Taranto ist vergleichbar mit einer Reise durch ferne Länder. Unsere gemeinsame Reise durch den Botanischen Garten dauerte ca. zwei Stunden. Danach nahmen wir direkt an der Seeterrasse im Ristorante bei Pasquale Platz.
Pasquale und seine Frau verwöhnten uns mit leckeren pimonteser Spezialitäten. Ein wahrer Genusstag für Augen und Gaumen. Später ging es wieder zurück nach Stresa mit einem kurzer, leider verregneten Stopp in Verbania. Ein typisches Frühlingsgewitter zog über den See. Am letzten Abend wurden wir nochmals kulinarisch verwöhnt. Vor allem das Dessertbuffet mit verschiedenen Torten und Früchten war der perfekte Abschluss unseres Aufenthaltes im Hotel 'La Palma'
Der letzte Tag unserer Genussreise brach nunmehr an, 08:15 hieß es Koffer laden. Danach ein ‚Arrividerci e a Presto Lago Maggiore‘. Mit Bella Italia Musica zog nochmals Baveno, Verbania, Intra, Cannero und Cannobio an uns vorbei. Schnell war Locarno und Bellinzona wieder erreicht. Über die bekannte San Bernadino Route, vorbei an Lichtenstein in Richtung Österreich und Bodensee. Nach 755 km sind wir mit vielen neuen Eindrücken gegen 20:30 gesund und munter nach Triptis zurückgekehrt.
Ein herzliches Grazie Mille an Davide & Stefano Zanetta für den wunderbaren Aufenthalt im 4**** Hotel ‚La Palma‘ in Stresa. Gleichzeitig mein großer Dank auch an unseren Buschauffeur Stefan Sonnefeld von unserem langjährigen Kooperationspartner KomBus Tours aus Saalfeld.

An dieser Stelle wünsche ich Ihnen nochmals alles Gute, Gesundheit & weiterhin viel Reiselust. Ich freue mich auf ein Wiedersehen auf unserer großen, bunten, weiten Welt.
Herzlichst, Ihre Sandra Schumann