Freitag, der 28. April 2017 Wohnort – Autobahnraststätte Osterfeld – Westerstede/Petersfeld – Hotel

Eintragung ins Logbuch: 07.04 Uhr Ankunft an der Autobahnraststätte Osterfeld. 07.49 Abfahrt (pünktlich) in Richtung Nordwesten. Ankunft um 14.35 Uhr in Westerstede/Petersfeld. Kaffee, Kuchen, Sektempfang im Rhododendronpark Hobbie. Musik und Tausende Blüten. Weiter nach Papenburg und Leer. Zimmerbezug und Abendessen im Hotel.

515 km im Reisebus, 22 km im Kleinbus, 1,2 km gelaufen bei schönem Frühlingswetter

Rhododendronpark Hobbie

Wieder gehe ich auf Reisen. Mein Nachbar schaut schon immer ganz neidisch, wenn ich an der Haustür abgeholt werde und mein Koffer in den Taxibus getragen wird. Tja sag ich, bei Schumann Reisen ist das so üblich. Und das schon seit mehr als 25 Jahren. Genau gesagt seit 27 Jahren. Diesen Geburtstag, 25+2 Jahre Schumann Reisen, wollen wir feiern. Die Geburtstagsreisen haben längst schon Tradition. Die erste ging 2010 nach Berlin. Nun einige Jahre später heißt das Ziel dieser ganz besonderen Tour ist Ostfriesland. Ich freue mich total, war ich doch noch nie vorher bei den Ostfriesen. Man hört ja immer nur von den Witzen um dieses Volk, vom Ostfriesennerz und Ostfriesischen Inseln. Na - ich bin gespannt.

Das Programm verspricht ja einen bunten Geburtstagsstrauß an Höhepunkten. Von Blütenrausch und Inselträumen,  Seehundbänken und Schiffbautradition ist die Rede. Und von der See und dem Meer. Von Ebbe und Flut und vom Langeooger Strand. Nun sitze ich in meinem Reisebus und wir rollen in Richtung Nordwesten. Gerade wird das Frühstück gereicht. So richtig mit mehreren Sorten Wurst, Schinken und Käse - da kann jeder Gast auswählen was er am Liebsten mag. Ich finde das total prima und persönlich. Wie in einem guten Restaurant. Tja, ich sags ja immer wieder, Schumann Reisen hat stil. Dann gibt es auch wieder eine dicke Infomappe mit Prospekten und allerlei Wissenswerten rund um Ostfriesland. Auch ein professioneller Film der Reise wird produziert und ich kann Fotos bestellen. Die Film DVD hatte ich mir schon beim letzten mal schicken lassen. Den schau ich mir immer wieder an. Dann erlebe ich die schöne Reise gleich mehrfach zu Hause weitere Male. Am frühen Nachmittag erreichen wir Westerstede und kurz darauf den kleinen Ort Petersfeld. Der Rhododendronpark der Familie Hobbie gilt als größter in ganz Deutschland und gleichzeitig als einer der schönsten in Europa. Der Baumbestand ist schon über 300 Jahre alt - eine wahre Oase der Erholung. Vögel singen ihr Lied und begrüßen uns mit eifrigem Zwitschern, in jedem Winkel blüht und grünt es. Ach wie ist das wunderbar. Doch zunächst laben wir uns bei Kaffee und einem sensationellen Erdbeerkuchen. Leider hat mir Frau Hobbie das Rezept nicht verraten. Schade, den hätte ich gern auch gebacken. Inmitten des Parkes, an einem kleinen See, heißen uns die Schumänner und Schufrauen mit edlen Naumburger Sekt willkommen. Alle treffen sich, lauschen lieblichen Melodien, den Zwitschern der Vögel und plauschen über dies und das. Ein ganz entspanntes Zusammenkommen der Schumann Fans. 

Blütentraum

Samstag, der 29. April 2017 Hotel – Bensersiel – Insel Langeoog – Bensersiel – Hotel

Eintragung ins Logbuch: 08.58 Uhr Abfahrt nach Bensersiel. 10.55 Uhr Abfahrt mit MS Langeoog III Per Bahn zum Inselbahnhof. 12.00 Willkommen in der Inselkirche. Kutschfahrt. Mittagessen im Seekrug. Ausgiebige Spaziergänge und Strandbesuch. Kaffee & Kuchen. 18.00 Inselbahnfahrt zum Hafen. Mit MS Langeoog in den Sonnenuntergang.

194 km im Reisebus, 3,8 km zu Fuß, 6,4 km per Pferdekutsche, 84 km mit MS Langeoog

In der Inselkirche

Nach einem reichlichen und außergewöhnlich abwechslungsreichen Frühstück begeben wir uns auf Ostfriesenexkursion. Zunächst per Bus bis Bensersiel. Hier steht MS Langeoog bereit, die Fähre zur Insel. Schon die Seefahrt nach Langeoog ist ein Erlebnis. Möwen begleiten uns des Weges, in der Hoffnung etwas vom gereichtem zweiten Frühstück abzubekommen. Es gibt nämlich leckere Fischbrötchen und frisches Mett. Total lecker. Schnell erreichen wir die Insel. Runter vom Schiff - rein in die kleine Inselbahn. Die bringt uns nämlich vom Hafen direkt in das kleine Dörfchen Langeoog. An das Nordwestufer, da wo der feinste Sandstrand sein soll. Doch zunächst spazieren wir zur Inselkirche. Für das kleine Langeoog eine recht große und auch ungewöhnliche Kirche. Ganz aus rotem Backstein gebaut mit einem besonders bemerkenswertem Altarbild.

Christian Neumann, der Inselpastor, erzählt uns auch die Geschichte und mögliche Bedeutung des Bildes - des Altarbildes mit dem gekennterten Schiff. Pastor Neumann erinnert uns auch daran, wie wichtig und schön eine intakte Gemeinschaft ist. Spricht über Toleranz und Miteinander. Nun betritt Albertus Akkermann den Altarraum. Ein gewaltiger Seebär mit durchdringender, tiefer Stimme. Er erzählt und singt Geschichten über das Seefahrerleben hier oben im Norden. Über Schiffbruch und Leid, über Matrosenleben, Liebe und Schmerz. Sein letztes Lied geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf: "... am Fenster fliegt eine Kuh vorbei, da kommt jede Hilfe zu spät. Ein Glas auf die Kuh, eins auf die See...". Für seine Stimmgewalt bekommt Albertus Akkermann auch gewaltigen Applaus von uns. Schon wegen dieses außergewöhnlichen Kirchenkonzerts muss ich mir den Film der Reise bestellen. Von der Kirche auf die Pferdekutsche. Starke Rösser bringen uns zum Seekrug. Andere spazieren dahin. Das Inselprogramm ist in viele kleine Bausteine aufgeteilt, greift ineinander wie Zahnräder - eine logistische Meisterleistung muss ich sagen. Im Seekrug gibts erstmal Mittagessen für uns. Die ersten Gäste unserer Gruppe haben schon gegessen und spazieren zum Strand. Andere zu den Kutschen. Der Seekrug liegt direkt oberhalb des feinen Sandstrandes. Speisen mit grandiosem Ausblick über das Meer, dazu wieder Seemannslieder mit dem Schifferklavier. Frisch gestärkt mach ich mich auf zum Strand. Schumann Reisen hat sogar Strandkörbe extra für uns aufstellen und öffnen lassen. Das lass ich mir nicht entgehen. Zeit für paar Minuten Mittagsruhe im Strandkorb. Bei prickelnder Seeluft und Panoramablick ein großes Vergnügen. Einige ganz verwegene Schumann Gäste testen sogar schonmal die Temperatur der Nordsee. Huh, mir ist das Wasser zu kalt. Noch Kaffee und Kuchen im Seekrug (es ist wirklich an Alles für Alle gedacht), dann spazieren wir zurück. Entlang der Dünen, am alten Wasserturm vorbei zum Inselbahnhof. Der kleine bunte Zug steht bereit, pünktlich 18 Uhr ist Abfahrt. Derweil hat sich das Fährschiff in einen Ausflugsdampfer verwandelt. Mit MS Langeoog in den Sonnenuntergang. Es gibt wieder Musik an Bord, deftige Suppe und kaltes Buffet. Mich hält es kaum drinnen, obwohl draußen ein kalter Wind pfeift. Doch ich muss einfach aufs Sonnendeck. Wir fahren vorbei an Langeoog, ich kann sogar den alten Wasserturm nochmal sehen. Dann gehts bis zu den Seehundbänken. Im Westen die Insel Baltrum, im Osten in der Ferne Spiekeroog. Die ostfriesischen Inseln liegen wie auf einer Perlenschnur aufgefädelt vor der Küste. Derweil taucht die untergehende Sonne die Szenerie in ein goldenes , manchmal sogar orangrotes Licht. Das Watt (wir haben gerade absolutes Niedrigwasser, Ebbe ist) verwandelt sich in einen gelben Teppich, das ablaufende Seewasser in goldenes Fließ. Es bietet sich uns eine einzigartige Szenerie. Was für ein Finale des Inseltages. 

Albertus Akkermann

   

Langeooger Strandleben

  

Sonnenuntergang im Wattenmeer

Sonntag, der 30. April 2017 Leer – Ditzum – Meyer Werft – Alte Kesselschmiede Papenburg

Eintragung ins Logbuch: 08.05 Uhr Abfahrt am Hotel. 08.35 Uhr Leinen Los MS Warsteiner Admiral. 12.05 Uhr Ankunft in Ditzum und Busfahrt zur Meyer Werft. Führung durch die Werfthallen. 15.10 Uhr zurück ins Hotel. 18.20 Uhr Ankunft an der Kesselschmiede. Abendessen mit Musik. Shanty Chor und Charlotte Cavelle.

97 km im Reisebus, 32 km per Schiff auf Leda und Ems, 900 m zu Fuß und sogar getanzt

Flusskreuzfahrt

Schon am frühesten Morgen heißt es raus aus den bequemen Hotelbettfedern. MS Warsteiner Admiral muss pünktlich ablegen in Leer. Die Gezeiten, Ebbe und Flut, bestimmen den Rhythmus. Später als 8.45 kommt das große Ausflugsschiff nicht mehr durch die Schleuse in die Ems hinein. Wir wollen heute nämlich den selben Weg auf der Ems fahren, den die riesigen Kreuzfahrtschiffe nehmen müssen, wenn sie am Ende die Meyerwerft in Papenburg verlassen und auf Jungfernfahrt gehen. In Leer, im wunderbaren alten Hafen, gehen wir an Bord. MS Warsteiner Admiral gehört der alten Kapitänsfamilie Brinkmann aus Leer. Ein top gepflegtes Flussschiff. Kaum an Bord heißt es Leinen Los. Gerade noch rechtzeitig passieren wir die Schleuse und fahren die Ems hinein. Die trägt uns Richtung Emden, Richtung Nordseemündung. Die Emsüberführung ist der letzte Schritt eines in der Papenburger Meyer Werft gebauten Kreuzfahrtschiffs. Wenn der Schiffsbau abgeschlossen ist und der Ozeanriese aus dem Baudock ausgedockt wurde, steht für den Neubau der letzte Weg in Richtung Freiheit an – die Emspassage. Wir folgen also heute einem Teil dieser spannenden Überführung. Da wird eine Brücke hochgeklappt, heute haben wir auf dem Fluß die Vorfahrt. Dann passieren wir das Emssperrwerk in Gandersum. Hier wird die Ems aufgestaut, wenn mal wieder ein Ozeanriese auf dem Fluß fahren muss. Spannende Technik. Dann ist schon der Emdener Außenhafen ins Sicht. Tausende farbrikneue Autos stehen zum Verladen auf eines der riesigen Autotransportschiffe bereit. Wir fahren ganz nah ran. Auf dem Weg nach Ditzum grüßen uns dann sogar Seehunde von einer Sandbank aus. Seevögel begleiten uns die gesamte Zeit. Und zur Stärkung wird uns Erbseneintopf gereicht.

Die in Papenburg ansässige MEYER WERFT wurde 1795 gegründet und befindet sich in sechster Generation im Familienbesitz. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die MEYER WERFT weltweit einen exzellenten Ruf erworben. Bekannt ist das Unternehmen vor allem durch den Bau großer, moderner und anspruchsvoller Kreuzfahrtschiffe. Heute dürfen wir die "heiligen Hallen" besichtigen. Am Tor 1 holt uns Claus Müller ab. Er führt uns durch das Werftgelände und kennt sich bestens aus. "Die MEYER WERFT war die erste Kompaktwerft in Europa und gehört heute zu den modernsten Werften der Welt. Die zwei überdachten Baudockhallen sowie die modernen Fertigungsanlagen und das Konzept der kurzen Wege machen die Werft erfolgreich. Innovationen und neueste Technologien prägen den Werftalltag. Heute verfügt die MEYER WERFT weltweit über die modernsten Anlagen im Schiffbau." so erklärt uns Herr Müller. Zwei spannende Filme entführen uns in die Familiengeschichte der Meyers und zeigen uns, was modernen Schiffbau heute ausmacht. Weiter durch das Besucherzentrum in Halle 5, eine der großen Baudocks. Hier liegt schon wieder einer der Ozeanriesen, befindet sich im Bau und soll im Herbst dieses Jahres schon auf Jungfernfahrt gehen. Schiffbau in Papenburg funktioniert nach dem „Blockbau-Prinzip“. Aus Stahlplatten werden Sektionen, aus Sektionen werden Blöcke. Etwa 70 Blöcke, die bis zu 800 Tonnen wiegen, bilden ein Schiff. Auch die technische Ausstattung wird so weit wie möglich vormontiert, bevor sie zum Schiff zusammengesetzt werden. Dank der modularen Bauweise aus einzelnen, vorgefertigten Blöcken kann das Schiff in kürzester Zeit gebaut werden. Und am Ende geht ein fast 350 m langer Ozeanriese, der bis zu 5.000 Gäste beherbergen wird, auf die erste Reise über die Ems. Großartig! Am Abend Schiffbaugeschichte 3.Teil. Und zwar in der Alten Kesselschmiede. Wir feiern Geburtstag, 27 Jahre Schumann Reisen. Da singt ein Shanty Chor und die großartige Charlotte Cavelle. Es gibt leckeres Essen und sogar Blumen für uns Geburtstagsgäste...

Werftbesuch bei Meyer in Papenburg

   

Shantychor Papenburg

    

Alte Kesselschmide

Sonntag, der 1. Mai 2017 Bad Zwischenahn/Fährhaus – nach Hause

Eintragung ins Logbuch: 09.29 Uhr Abfahrt am Hotel. 10.25 Uhr Fährhaus am Zwischenahner Meer. 13.45 Uhr Abfahrt in Richtung Heimat.

557 km im Reisebus, 39 km im Kleinbus

Finale am Zwischenahner Meer

Schnell ist das Zwischenahner Meer erreicht. Direkt am Ufer steht das Seehotel Fährhaus. Von weitem schon ist die traditionelle Böhmische Blasmusik zu hören. Drinnen sind riesige Buffets aufgebaut. Leckeres aus Meer und See, ein butterzarter Kalbsbraten mit Pilzen und Gemüse, aromatische Nachspeisen. Ich schaffe es diesmal nicht, wirklich alles zu kosten. Na klar, wie bei einem ordentlichen Geburtstagsfrühschoppen üblich, werden auch Bier und Wein gereicht. Ein würdiges Finale der Reise. Doch irgendwann geht es wieder nach Hause. Diese Stunde hat nun geschlagen. Kurz nach Abfahrt in Bad Zwischenahn schlummere ich ein. Und, Sie ahnen es sicher schon, träume von den Tagen in Ostfriesland. Ich spaziere entlang der bühenden Rhododendronbäume bei Familie Hobbie, nasche vom köstlichen Erdbeerkuchen und labe mich an feinem Sekt aus Naumburg. Dann erlebe ich einen sonnigen Inseltag. Die Lieder in der Inselkirche faszinieren mich. Ich genieße das leckere Mittag im Seekrug und spüre den feinen Sand durch meinen Fußzehen rieseln. Am Abend sehe ich die goldene Sonne im Wattenmeer verschwinden. Dann schippere ich auf Leda und Ems. Höre gespannt den Geschichten der Meyerwerft, staune über die riesigen Schiffe, die hier entstehen. In der Alten Kesselschmiede lausche ich dem Shantychor und der kraftvollen, bezaubernden Stimme von Charlotte Cavelle. Geniesse das tolle Abendessen. Auf einmal bin ich am Zwischenahner Meer, da erklingen Böhmische Klänge. Und dann wache ich auf. Wir haben unsere Heimat erreicht. Was ich mir von Schumann Reisen wünsche? Na ist doch klar - weiterhin solche tollen Reiseziele und Höhepunkte. Gesund mögen die Schufrauen und Schumänner bleiben und wir Gäste natürlich. Auch das ist wichtig. Ich jedenfalls bin bald wieder dabei – zur Großen Geburtstagsreise 25 +3 Jahre Schumann Reisen im nächsten Jahr. Kommen Sie auch wieder mit? Ich hoffe doch sehr.

Ihr Schumann Reisen Dauergast!

Bis zum nächsten Mal