Kreuzfahrt unter Freunden

Fast 3 Wochen sind wir nun schon wieder von unserer Kreuzfahrt unter Freunden zurück. Trotz des „pubertierenden“ jungen Mädchens namens World Explorer, waren es wundervolle gemeinsame Tage, meinen Sie nicht auch? Mein Sohn Tino und ich haben wieder hunderte Fotos geschossen und kilometerweise Film mitgebracht. Naja heute misst man das ja in Gigabyte (der Einheit für digitale Dateigrößen) und nicht mehr in Metern. Es sind großartige Bilder entstanden.

Von Hamburg in die Fjorde

Unsere Tour führt uns zunächst in die Hansestadt Hamburg. Hier gehen wir an Bord – zunächst erstmal auf einen Alsterdampfer. Kaffee und Thüringer Kuchen und eine unerwartet grüne und ruhige Landschaft. Entlang der wunderschönen Alsterufer zum Anleger des traditionellen Hotels „Atlantic“. Ein toller Auftakt. Auch die kulinarische Ouvertüre im Goldenen Saal hat es in sich. Dem gebeizten Saibling folgt eine Kürbisschaumsuppe mit kandiertem Ingwer. Violette Kartoffeln mit wilden Brokkoli ergänzen den getrüffelten Kalbsrücken. Zum Abschluss noch eine Karamell Tarte, mir läuft noch immer das Wasser im Munde zusammen.

Am nächsten Morgen zu den Landungsbrücken. Auf den Barkassen von Michael Glitscher fahren wir kreuz und quer durch die Elbmetropole. Von den riesigen Containerschiffen zur glitzernden Elbphilharmonie. Durch die einzigartige Speicherstadt, UNESCO Welterbe immerhin, bis zum Rathaus geht die Tour. Deftigen Fisch im Keller zur Stärkung, dann bestaunen wir die Prachtsäle des Senats. Da wo sonst der Oberbürgermeister residiert und der Senat tagt, sind wir nun als Besucher unterwegs. Eindrucksvoll! Auch die „Nase“ ist eindrucksvoll, in vielerlei Hinsicht. Die manchmal verwirrende Handlung weiß zu provozieren und überzeichnen. Zweifellos gehören die Musiker zur Europäischen Spitzenklasse. In jedem Fall ist es ein manchmal überraschendes und ab und an irritierendes Erlebnis. Ganz anders das Erlebnis in der (M)eatery. Hier dreht sich alles um kulinarische Spitzenklasse. 100% lecker, ein Gaumenschmauß.

In der Elbphilharmonie wird ebenfalls aufgetafelt. Kleine „Leckertütchen“ und perlenden Sekt, Hamburger Abschlussmenü und Panoramablick von der privaten Terrasse. Diesmal können wir zur Einschiffung sogar spazieren. Taschen und Koffer sind längst auf die Kabinen gebracht. Nun geht es auch für uns an Bord. „Die World Explorer ist weiblich und wurde erst vor einigen Wochen geboren. Das kleine Kreuzfahrtschiff ist wie eine junge Frau noch nicht so ganz vollendet. Ein wenig pubertär hat sie doch ein sonniges und sehr privates Gemüt“ – so würde ich unseren ersten Eindruck heute beschreiben. In jedem Fall gehört die Mannschaft schon heute zu meinen Lieblingspartnern auf Hoher See. Ich bin ziemlich sicher, die World Explorer und im kommenden Jahr die jüngere Schwester World Voyager werden das auch bald sein. Im zauberhaften blauen Licht des Hamburger Hafens heißt es endlich Leinen Los. Unser Abenteuer beginnt.

 

„Wir fahren nur halbe Kraft“ – das sind meine Erkenntnisse am frühen Morgen. Und tatsächlich, Kapitän Amadeu Albuquerque bestätigt mir meine Befürchtung. Eine der umweltfreundlichen und kraftvollen RollsRoyce Motoren, ebenso wie die World Explorer selbst, Neuentwicklungen, versagt uns den Dienst. Fieberhaft arbeiten Ingenieure und Mechaniker den Fehler zu beheben. Die ganze Nacht hindurch. Doch die Maschine will einfach nicht. „Da müssen nun RollsRoyce Techniker ran“ meint der Kapitän. Und so erreichen wir Haugesund verspätet im goldenen Sonnenlicht. „Mein Lieblingstroll hat mich nach Norwegen geholt. Nun bleibe ich für immer hier. Geboren bin ich ganz in eurer Nähe“ so begrüßt uns die freundliche Annette im Hafen von Haugesund. Gemeinsam fahren wir nach Avaldsnes. Hier „herrschen“ noch Wikinger und nehmen uns mit zurück in uralte Zeiten. Mit der Musik und der Kost der Nordischen Gesellen. Etwas kürzer als geplant, doch spannend allemal. Zurück an Bord erfahren wir, dass in Bergen Ersatzteile für die zickige Maschine bereitliegen sollen. Mit der Fahrt der World Explorer zum Bahnhof von Flåm würde es nun wohl nichts mehr werden. Die Fahrt mit der spektakulären Flåmbahn rückt in weite Ferne. Große Enttäuschung kann ich in Ihren Gesichtern lesen. Doch längst haben Tino und ich entschieden, wirklich alle organisatorischen Hebel zu ziehen und Knöpfe zu drücken, jahrzehntelange Erfahrung zu nutzen und notfalls die ganze Nacht durchzumachen. Die schönsten Fjorde (Nærøyfjord und Aurlands) und die spektakuläre Bahnfahrt hinauf ins Gebirge (Flåmsbana) dürfen unsere Gäste auf gar keinen Fall verpassen. „Koste es was es wolle“ – wir bekommen das hin. Und so kommt es dann ja auch.

Pünktlich um 8 Uhr am Morgen macht unser Schiff in Bergen fest. Noch regnet es in Strömen, Norwegens Himmel weint. „Willkommen zu unserer Fahrt in Norwegens Fjordland“ begrüßt die Frau des Lieblingstrolls Annette uns im Charterbus. Und da hellen sich schon mal Ihre Gesichter etwas auf. „Wir fahren mit dem Bus über Land zum Nærøyfjord, mit dem Panoramaschiff bis in den Aurlandsfjord und da steigen wir um in die Flåmsbana zur spektakulären Fahrt nach Myrdal. Von dort mit der wundervollen Bergenbahn zurück in die Fjordhauptstadt.“ – so der Programmablauf heute, ein langer Tag. Spontaner Applaus, da wissen wir, die Reise ist gerettet, kein Highlight geht unseren Gästen verloren. Und zum Finale des Tages besuchen wir noch das historische Bryggen mit Norwegischem Festmenü. Tor Jaran Apold brilliert mit seiner Meistergeige. Der preisgekrönte Violinist gehört zu Norwegens Spitzenkünstlern. Anette und Buddy sorgen mit modernen Klängen für Unterhaltung und Kunstgenuss. Und dann können wir sogar noch den Kapitän verblüffen. Schlag 22 Uhr sind wir wieder an Bord, Leinen Los und ab jetzt mit voller Kraft nach Stavanger, unseren Zusatzhafen.

Hoch ragt der Preikestolen über den Lysefjord. Kristallklare Wasserfälle rauschen tosend hinab. Feiner Sprühnebel hüllt uns ein und ein prächtiger Regenbogen spannt sich über das Ufer. Was für ein wundervoller Vormittag. Am Nachmittag bleiben endlich auch individuelle Bummelstunden. Durch Stavanger streifen oder Wellness an Bord. Dann heißt es Abschied nehmen vom Königreich der Norweger. Nun ist Hamburg unser Ziel. Die Elbe hinauf erreichen wir den Hafen am Morgen. „Tschüss World Explorer, wir haben dich lieb gewonnen“. In Cuxhaven genießen wir unser Abschiedsessen, mit Blick auf die Mündung, sage und schreibe 18 km breit. Nordseekrabben und allerlei Fisch stehen auf dem Speiseplan oder eben Fleisch für unsere „Nichtfischesser“. Tja und dann geht´s nach Hause, die Heimreise begann. Mein Sohn und ich waren gern mit Ihnen unterwegs. Die Crew von der World Explorer ebenso.

Also, kommen Sie doch mal wieder mit. Vielleicht im nächsten Jahr:

mit der jüngeren Schwester, der World Voyager, zum König von Schweden

oder mit der CASANOVA auf Saar, Mosel und Rhein im September.

Wir würden uns freuen.