Von Catania bis Lipari

Wenn man einem Außerirdischen Besucher die Kultur der Menschheit erklären müsste, so müsste man ihn nach Sizilien schicken. Sizilien ist nicht nur eine Insel im Mittelmeer, Sizilien ist eine große Schatztruhe. Über mehr als 3 Jahrtausende gaben sich die verschiedenen Herrscher und deren Völker in Sizilien die Klinke in die Hand. Alle haben die Schatztruhe mit ihrer jeweiligen Kultur gefüllt, haben verschiedene Pflanzen, Sitten und Religionen mit gebracht. Nicht zuletzt das Blut in den Adern der heutigen Sizilianer ist quasi eine Essenz dieser langen Geschichte. Doch Sizilien hat heute auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Erdbeben, Vulkanausbrüche und das organisierte Verbrechen wären da sicher als erstes zu nennen. Und wenn man ehrlich ist, kann man dem auch nicht widersprechen. Dennoch ist eine Reise nach Sizilien immer etwas ganz besonderes. Goethe sagte einst, ohne Sizilien macht Italien gar keinen Sinn in der Seele, erst in Sizilien liegt der Schlüssel zu allem. Und so ist es in der Tat. Sizilien ist Alles! Sizilien ist laut und still zugleich, bunt aber auch dunkel wie die Lava am Ätna, voller Übermut aber auch voller Melancholie. Eine Insel mit vielen Gegensätzen. Das macht Sizilien aus.

Rico Fischer auf Tour - sein Reisebericht

Am Samstag den 09.04.2022 machte ich mich mit 12 Reisegästen im Schlepptau auf nach Sizilien. Endlich! Die Freude nach Sizilien zu reisen war bei mir immer schon groß. Doch diesmal ganz besonders. War es doch die erste Sizilienreise seit Ausbruch der Covid 19 Pandemie.  
 
Auf dem Weg zum Flughafen nach München fuhr unser Bus morgens noch durch tief verschneite Landschaften. Über Nacht hatte es nochmals geschneit. Doch die Aussicht diesem Wetter bald zu entkommen, steigerte die Vorfreude umso mehr. Dies war auch bei meinen Reisegästen ganz klar zu spüren. Ich blickte in12 fröhliche Gesichter. Unterwegs haben wir wie gewohnt ein ausgiebiges Frühstück eingenommem. Gestärkt durch Thüringer Wurst und Käse Spezialitäten waren die Gäste bester Laune. Gegen 13 Uhr haben wir uns dann am Flughafen von unserem Buspiloten Falk verabschiedet.
 
Nach einem entspannten Check in bei Lufthansa kam dann doch noch einmal kurz etwas Hektik auf. Das Abflug Gate hatte sich kurzfristig geändert. Aber auch eine Verspätung von 45 min wurde uns nun angezeigt. Der Flug selbst war dann mit knapp zwei Stunden recht kurzweilig. Im Anflug auf Sizilien waren 5 der 7 Liparischen Inseln wunderschön zu sehen. Auch der Ätna war super zu sehen und begrüßte uns mit seiner immer wärenden Rauchfahne. Kurz vor dem Aufsetzen am Flughafen Fontanarossa in Catania startete unser Flugkapitän nochmal durch. Sowas kannte ich bisher eigentlich nur von Reisen nach Madeira. Der Kapitän meldete sich auch gleich und sprach von schwierigen Scherwinden und das ihm das jetzt zu unsicher war. Ich fand das prima denn so konnten auch die Gäste auf der rechten Seite im Flugzeug den herrlichen Blick über die Ostküste mit dem Ätna und der Straße von Messina genießen.
 
Nach 15 weiteren Minuten landeten wir sicher in Catania. Am Bus erwartete uns bereits unser Fahrer Nino. Ich kannte ihn bereits von einer früheren Rundreise. Er brachte uns nun zügig ins ca. 60km entfernte Siracusa. Gegen 20.45 Uhr haben wir das "Hotel delle Fontane" erreicht. Die Rezeptionistin begrüßte uns sehr herzlich. Wir brachten schnell die Koffer in die Zimmer und dann freuten sich alle auf das erste gemeinsame Abendessen. Wir hatten ein leckeres Fischmenu zum Auftakt. Alle Gäste waren guter Dinge und lernten sich näher kennen. Ein langer Tag ging zu Ende. Buona Notte.
 
Am Sonntag Morgen strahlte die sizilianisch Sonne vom blauen Himmel und ich dachte das dies nur ein schöner Tag werden könne. Nach dem Frühstück sind wir um 9 Uhr in den Tag gestartet. Unser Fahrer war ab heute Enrico. Er sollte bis nächsten Samstag unser Fahrer sein. Wir führen nur wenige Minuten bis zum archäologischen Park von Siracusa. Dort trafen wir unsere örtliche Gästeführerin Andrea von Harnack. Ich freute mich sehr sie wieder zu sehen. Wir kennen uns seit fast 30 Jahren. Als ich das erste mal auf Sizilien war, fing auch Sie gerade an Gästegruppen durch Siracusa zu führen. Seither haben wir unzählige Male zusammen gearbeitet. Zunächst ging es also in den archäologisch Park. Hier sahen wir untern anderem das sogenannte "Ohr des Dionysius", das griechische Theater sowie das römische Ampfitheater. Nach einer Kaffeepause fuhren wir zur Altstadt. Diese liegt auf der Insel Ortygia. Bei unserem Weg vom Bus in die Altstadt stürzte eine Dame aus der Reisegruppe so unglücklich das der Rettungswagen kommen musste. Die Dame wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Für alle anderen ging die Besichtigung mit einem großen Schreck in den Gliedern weiter. Mit dem Apollo Tempel, dem Domplatz und der Arethusa Quelle gab es noch viel zu entdecken. Anschließend war Zeit für dolce Vita und ganz persönliche Entdeckungen. Später waren wir zu Gast im Teatro dei Pupi. Puppentheater hat in Sizilien eine lange Tradition. Für die Schumann Reisen Gäste gab es eine Sondervorstellung. Natürlich ging es ganz typisch sizilianisch um ganz große Emotionen. Auch wenn man die Sprache nicht versteht ist es ein besonders Erlebnis.  Mit dem Besuch der modernen Wallfahrtskirche "Zur tränenden Madonna" haben wir den Tag in Siracusa dann abgeschlossen. Während die Gäste dann Ihr Abendessen genossen, habe ich im Krankenhaus die gestürzte Dame besucht. Leider gab es keine guten Nachrichten. Das Bein war gebrochen und die Reise damit dahin. Nachdem ich alles wichtige besprochen hatte kam der Moment mich zu verabschieden... Dies fiel mir alles andere als leicht.
 
Am Montag nahmen wir dann auch Abschied von Siracusa. Unser erstes Ziel war Piazza Armerina. Eine Stadt im Inselinneren. Piazza Armerina ist bekannt durch die "Villa Romana", einer spätrömischen Villa. Vor allem die einmaligen Bodenmosaiken machen diese UNESCO Welterbestätte zu einem der größten Anziehungspunkte Siziliens. Unsere örtliche Gästeführerin Giusi nahm uns mit auf eine spannende Reise in die Zeit des römischen Reiches. Nach einer erholsamen Mittagspause in der Sonne, setzten wir unsere Reise fort. Grüne Felder wechselten mit Olivenheinen und Mandelbäumen. Tief eingeschnittene Täler und hoch aufragende Berge prägten das Landschaftsbild. Bei Termini Imerese dann wieder das blaue Meer. Der Küste des Tyrrenischen Meeres nach Westen folgend kam Palermo ins Blickfeld. Schon von weitem war der markante Monte Pellegrino auszumachen. Goethe bezeichnete den Hausberg Palermos einst als "das schönste Vorgebirge der Welt". Unser Ziel war das charmante mit weißem Sandstrand aufwartende Mondello. Ganz am Ende der herrlichen Bucht haben wir unsere nächste Herrberge erreicht, dass Hotel "La Torre".
 
Der Dienstag stand dann auch ganz im Zeichen der sizilianischen Hauptstadt. Palermo ist für mich wie eine Essenz aus ganz Sizilien. Von allem darf es immer gern etwas mehr sein. So ist Palermo besonders laut, besonders bunt, besonders dreckig und chaotisch, protzt mit besonders schönen Theatern und Palästen, ist besonders reich an Kunst und großartigen Sehenswürdigkeiten. Die vielen Gegensätze der Insel konzentrieren sich hier wie in einem Brennglas. Also tauchten wir ein in eine der interessantesten Städte Italiens. Begleitet durch Giovanni Masaniello besuchten wir zunächst den Mercato "Capo". Obst und Gemüse in allen erdenklichen Variationen, frischer Fisch und Meeresfrüchte, Gewürze, verschiedenste Nüsse, Pistazien und vieles andere erfreute unsere Augen. Die Verkäufer boten ihre Waren lautstark feil. Hier entspricht das Klischee bis ins Detail der Wirklichkeit. Da ein Teil der Altstadt Palermos seit kurzem zur Fußgängerzone erklärt wurde, konnten wir ganz entspannt durch Strassen und Gassen spazieren durch die sich einst Lawinen aus Autos. Mopeds und LKW wälzten. Wir besichtigten den Platz der "Quattro Canti", die Kirche "La Martorana", die Kathedrale von Palermo und natürlich den Normannenpalast mit der großartigen Cappella Palatina".
 
Nachdem das gemeinsame Mittagessen opulenter ausfiel als erwartet, kam die ca. 30 minütige Busfahrt nach Monreale gerade recht. Hin und wieder unterbrach nur ein kurzer Schnarcher die Mittagsruhe. Nach dem kurzen Spaziergang vom Bus ins Zentrum des kleinen Städtchens, standen wir auf dem Hauptplatz vor dem Dom. Die Kathedrale Santa Maria Nuova ist die Bischofskirche des Erzbistums Monreale auf Sizilien. Berühmt ist die Basilica minor für ihre byzantinischen Mosaiken und wurde von König Wilhelm II im 12.Jh in Auftrag gegeben. Nach der Besichtigung mit Giovanni genossen wir den Ausblick auf die Bucht von Palermo und die (ehemals) "goldene Muschel". Die Rückfahrt ins Hotel führte uns nochmals durch den chaotischen Verkehr im Stadtzentrum. Am großen Hafen entlang, der besonders für den Fährverkehr und Kreuzfahrtschiffe von Bedeutung ist, brachte uns unser Autista Enrico wieder in unser Hotel. Die wohltuende Ruhe im "La Torre" lies das laute und hektische Palermo schnell in den Hintergrund treten. Die Eindrücke der großen Schätze Palermos wirken jedoch sicher noch lange nach.   
 
Mittwoch war Halbzeit dieser Sizilienreise. Wie doch die Zeit vergeht. Westsizilien stand heute auf dem Programm. Zunächst führte uns der Weg über die Autobahn vorbei am Mahnmal des Attentats der Mafia auf Richter Giovanni Falcone. Auch dies ist ein Thema mit dem man auf einer Reise durch Sizilien fast zwangsläufig in Berührung kommt. Hoch über dem pittoresken Castellamare del Golfo legten wir eine Fotopause ein. Das herrliche Panorama über den Golf von Castellamare sollte der Autfakt für weitere großartige Ausblicke an diesem Tag sein. Nächste Station war das mittelalterliche Städtchen Erice. Schon der Weg hinauf zum dem 751 m hoch gelegenen Ort ist ein Erlebnis. Erice liegt wie ein Adlernest auf dem Monte Erice. Bei einem gemeinsamen Spaziergang genossen wir die gute Fernsicht, konnten große Teile Westsiziliens aus der Vogelperspektive sehen. Auch die 3 Ägadischen Inseln Marettimo, Favignana und Levanzo waren zum Greifen nah. Eine Terrasse mit traumhaftem Blick fanden wir im "Cafe Maria". Wir rückten geschlossen ein, schoben die Tische zusammen und hatten eine schöne Zeit bei Cappuccino, Wein und kleinen Leckereien. Wein war auch das Stichwort am Nachmittag. In Marsala waren wir zu Gast in der Cantine "Pellegrino". So wurden wir von Sylvia herzlich begrüßt und zunächst durch die heiligen Hallen des Weingutes geführt. Danach durfte selbstverständlich probiert werden. Fünf Weine und eine zum jeweiligen Wein passende Köstlichkeit warteten auf uns. Natürlich waren auch zwei Marsala Weine dabei. Sylvia berichtet uns das Marsalawein nach ähnlichen Methoden wie Madeirawein oder Sherry hergestellt wird und das es auch hier die Engländer waren die diese Weine hier kultivierten. Die Zeit verging wie im Fluge, es wurde etwas lauter und die Stimmung ausgelassener. So muss eine Weinprobe sein!
Auf dem Weg zurück nach Palermo machten wir noch einen Abstecher in die Salinen zwischen Marsala und Trapani. Salzgewinnung aus dem Meer spiel hier noch immer eine wichtige Rolle.
 
Am Donnerstag brachen wir in Richtung Süden auf. Das Tal der Tempel bei Agrigento war heute unser Ziel. Gästeführerin Sara nahm uns mit auf eine interessante Zeitreise ins 5.vorchristliche Jahrhundert. Insbesondere der Concordia Tempel beeindruckt durch seinen guten Erhaltungszustand. Kein Wunder also, dass auch dies zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wie überall auf Sizilien war auch hier die Flora sehr interessant. Neben einem über eintausend Jahre alten Olivenbaum und den vielen Mandel und Pistazienbäumen zeigte uns Sara noch so manches Pflänzchen das im Schatten der Tempel gedieh. Dies alles konnten wir wieder bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erleben. Zur Mittagspause fuhren wir direkt ans Meer nach San Leone. Hier von der Südküste sind es nur ca.140km bis nach Nordafrika. In San Leone ist deutlich spürbar das Sizilien und insbesondere die Provinz Agrigento zu den ärmeren Regionen Italiens gehört. Doch eine Bar mit einem leckeren Panino fand sich auch hier. Nach dem Abendessen habe ich dann alle Reisegäste an die Hotelbar eingeladen. Bergfest war eigentlich am Vortag. Doch da hatten wir die Weinprobe in Marsala. Eine Einladung an die Bar wäre sicher zu viel des Guten gewesen. Und so hatten wir eben heute einen geselligen Abschlussabend in Palermo. Wir tranken auf die Gesundheit und vor allem auf die Gesundheit von Frau... die noch immer im Krankenhaus in Siracusa lag.
 
     
Nach dem Frühstück haben wir von Mondello Abschied genommen. Unsere heutige Route sollte uns an der gesamten Nordküste entlang in Richtung Osten führen. Unser erstes Ziel war die schöne Stadt Cefalu. Schon von weitem bietet sich ein herrlich Bild wenn man sich Cefalu nährt. Die Stadt liegt zu Füßen des 270m hohen Rocca, direkt am Meer. der Imposante normannische Dom fügt sich perfekt in diese Bilderbuchkulisse ein. Bei einem gemeinsamen Spaziergang nahmen wir die süditalienische Stimmung, die Cefalu versprüht, mit allen Sinnen auf. Zum Mittagessen luden wir ins Ristorante "Le Chat Noir". Auch kulinarisch hat Sizilien viel zu bieten. Die abwechslungsreiche Geschichte Siziliens spiegelt sich auch in der Küche wieder.
Am Nachmittag fuhren wir weiter entlang der herrlichen Nordküste. Doch das Mittagessen forderte seinen Tribut. Es wurde schnell sehr still im Bus und ab und an war ein leichtes Röcheln zu vernehmen. So ließ ich die an uns vorüberziehenden Liparischen Inseln zunächst unkommentiert. Man muss eben auch wissen wann mal den Mund halten sollte...Schließlich kamen wir der Stadt Messina näher. Zeit die Mittagsruhe zu beenden. Messina liegt als 3. größte Stadt der Insel direkt an "il Stretto" wie man hier sagt. Wir nährten uns der Stadt von den Peloritanischen Bergen kommend. Es bietet sich ein eindrucksvolles Bild auf die Stadt und die Straße von Messina. Das italienische Festland scheint zum Greifen nah. Ich bat unseren Fahrer Enrico einen kurzen Abstechen nach Messina zu machen. Es gibt einen schönen Aussichtspunkt von dem man in Ruhe diesen besonderen geographischen Punkt betrachten kann. Von Berlusconis großen Plänen eine gigantische Brücke zu bauen ist nichts geblieben. Viele Sizilianer haben bei dem Thema schon immer nur abgewunken. "das wird sowieso nichts, wirst schon sehen" Genau so ist es gekommen. Die Fähren fahren wie eh und je. Und wer weiß, vielleicht sind ja auch die Seeungeheuer Scylla und Charybdis aus Homers Erzählung immer noch da.  
Für uns ging es weiter nach Giardini Naxos. Es waren auch die letzten Kilometer mit unserem Fahrer Enrico, von dem wir uns nun verabschieden mussten. Die letzten 3 Nächte der Reise logierten wir im RG Hotel. Wir wurden über die Maßen freundlich empfangen. Auch hier ist zu spüren wie sehr man sich nach der schweren Zeit der Pandemie wieder auf Gäste freut. Beim Abendessen konnten wir uns dann, vor der Kulisse der stürmischen See, zum ersten Mal von der hervorragenden Küche des Hauses überzeugen.
 
Der Besuch des Ätna ist für viele Sizilienreisende ein Höhepunkt. Somit spielt das Wetter eine besondere Rolle. Heute sollte es nun auch für uns zum "Berg der Berge" gehen. Mein erster Blick nach dem Aufstehen ging also zu Himmel. Es sah gut aus. Das könnte heute richtig toll werden. Etwas früher als gewöhnlich verließen wir das Hotel. Warme Sachen und feste Schuhe waren für heute angeraten. Wir begrüßten unseren neuen Fahrer Pietro und los ging es. Zunächst führte uns die Fahrt durch die fruchtbarste Region Siziliens. Der Ätna hat diese Region reich beschränkt. Zitrusfrüchte, Wein und Gemüse überall. Einige Höhenmeter später gibt es nurmehr Kiefern und Sträucher. Es eröffnen sich großartige Ausblicke über weite Teile der Ostküste Siziliens. Bald hatten wir die völlig vegetationslose Zone erreicht. Umgeben von Lavafeldern wand sich die Straße in Serpentinen nach oben. Bei knapp 2000m über dem Meeresspiegel erreichten wir die Seilbahnstation. Bei bestem Wetter stand einem Ausflug auf den Größten Tätigen Vulkan Europas nichts im Wege. Mir viel ein Stein vom Herzen. Unzählige Gäste habe ich schon zum Ätna begleitet. Noch nie kam jemand enttäuscht vom Ätna zurück. Nur wenn der Wettergott nicht mitspielt gibt es traurige Gesichter. Heute aber war alles bestens. Alle kamen begeistert zurück. Am Nachmittag folgte der nächste Höhepunkt. Taormina, die "Perle Siziliens" erwartete uns. Mit Gästeführerin Domenica spazierten wir durch das Griechische Theater. Hier findet man die vielleicht schönste Kulisse ganz Siziliens. Dem Besucher bietet sich ein einzigartiges Bild mit dem Ätna im Hintergrund. Nirgends auf der Welt wird ein Vulkan schöner in Szene gesetzt als hier. Auch vom prachtvollen Garten der "Villa Comunale" boten sich herrliche Ausblicke. Natürlich war auch Zeit für "dolce Vita". Einmal den Corso auf und ab flanieren, auf der Piazza einen Aperol Spritz genießen. Auch das gehört unbedingt zu einem Sizilienurlaub.
 
Heute hieß es früh aufstehen. Unser Ziel waren die Liparischen Inseln. Unser Schiff in Milazzo ging 09.30. Der Wetterbericht hatte heute Regen vorher gesagt. Und ein paar Spritzer kamen tatsächlich vom Himmel. Die Überfahrt war rasant. Mit einem Tragflächenboot "flogen" wir nach Lipari. Lipari ist die größte der 7 Liparischen Inseln. Am Hafen erwartete uns bereits Nuccio mit seinem Bus. Wir starteten zu einer Panoramafahrt um die Insel. Gleich der erste Stopp war die perfekte Kulisse für das tägliche Gruppenfoto. Ein phantastischer Blick über die Ostküste und die Nachbarinsel Vulcano. Nach wenigen Kilometern haben wir in einer gemütlichen Bar die Weine und Liköre der Insel probiert und für hervorragend befunden! Bei verschiedenen Stopps hatten wir immer wieder wunderbare Ausblicke auf die Nachbarinseln, Alicudi. Filicudi, Salina und Panarea. Nur Stromboli zierte sich ein wenig und war nur sehr schwach auszumachen. Eindrucksvoll bezeugte auch immer wieder Obsidian am Wegesrand vom Vulkanischen Ursprung der Insel. Bis 2007 wurde auf Lipari auch Bimsstein abgebaut. Auch Lipari Stadt ist sehenswert. Auf dem Burgberg ist beispielsweise die Kathedrale San Bartolomeo ein Anziehungspunt. Glücklicherweise war der Tag trockener als zunächst befürchtet. Nur auf dem Heimweg öffneten sich die Himmelsschleusen nochmals. Aber dies nahmen wir alle ganz entspannt zur Kenntnis.
 
Der letzte Reisetag war angebrochen. Der begann heute mit einem ganz entspannten Frühstück. Das Frühstück im RG Hotel ist außergewöhnlich gut. Da bleiben keine Wünsche offen. Der sonnige Vormittag lud zu einem letzten Strandspaziergang ein bevor wie das Hotel gegen Mittag verließen. Über die Küstenstraße brachte uns Pietro nach Catania. Wir bummelten bis zum Elefantenbrunnen auf dem Domplatz. Es blieb auch hier noch Zeit für eine Pizza oder einen letzten Cappuccino. Bis zum Flughafen waren es dann nur wenige Minuten. Alles lief reibungslos und nach Plan. Pünktlich 17.30 hob unsere Lufthansamaschine von Catania ab. Der Ätna hatte es sich unter einer Wolkendecke gemütlich gemacht. Über das Tyrrhenische Meer, später quer über Italien, die Adria und Dalmatien führte unsere Flugroute nach Frankfurt a.M. Auf dem Heimweg im Bus gabs dann erstmal eine Stärkung mit Thüringer Wurstspezialitäten. Willkommen zu Hause! Gemeinsam erinnerten wir uns nochmal an die vergangenen 10 Tage in Sizilien. Eine wunderschöne Reise ging zu Ende.