Peru und Galapagos

Das waren doch wirklich wunderbare Momente in Peru und Ecuador. Einzigartige Zeugnisse einer großen Kultur und phantastische Landschaften. Die zauberhafte Welt der Tiere und ein sagenhaftes Inselmeer. Was für ein Urlaub.

Ich möchte die ersten Tage des Neuen Jahres auch nutzen, um auf unsere gemeinsame Reise nochmals zurück zu blicken. Doch ich will das gar nicht selbst tun, sondern lieber Bilder sprechen lassen. Mögen Sie die schönsten Bilder der Reise an Ihre Erlebnisse auf den Pfaden der Inkas und den Spuren Darwins erinnern.

In jedem Fall war es schön mit Ihnen, es hat mir viel Freude bereitet. Vielleicht kommen Sie doch mal wieder mit. Zur Großen Mauer nach China im Mai oder zu den Naturwundern Kanadas und Alaskas im Juni und Juli. Vielleicht wollen Sie mit uns das alte Burma entdecken oder im November mit mir auf dem Mississippi fahren. Unsere Welt ist voller Geheimnisse – bleiben Sie neugierig auf die Wunder der Erde.

Natürlich soll auch der Chronist, Garcilaso de la Vega auch einfach El Inco genannt, nochmals zu Wort kommen. Vielleicht kann Ihnen die Lektüre seines Berichts manches Lächeln ins Gesicht zaubern. Es würde mich sehr freuen.

---> Reiseangebot: Peru & Ecuador – Wunder der Erde

Machu Picchu
Auftakt in Lima
Inka Kunstwerke
Heiliges Tal der Inka
Gesichter Perus
Backen wir vor 500 Jahren
Zu Gast auf der Hacinda
Inka Architektur
Land und Leute
Auf den Spuren des letzten Inka
Cusco - Nabel der Inkawelt
Musik und Tanz
Per Bahn über die Anden
Am Titicacasee
Die strickenden Männer von Taquile
Mittagessen mit Familienanschluß
Stahlblauer Andensee - Titicaca
Zu Gast bei den Uros
Nochmals Lima
Am Äquator in Ecuador
Galapagos: Gabelschwanzmöwen
Der Albatros kennt keine Grenzen...
Fregattvogel jagt Tropikvögel
Gefiederpflege - Galapagosbussard
Seelöwenbaby
Meeresechse
Landleguane fressen Feigenkaktus
Blaufßtölpel
Riesenschildkröten
Meeresechse
Traumstrand
Bis zum nächsten Mal...

El Inco erzählt

Francisko Pizarro, nein das bin ich nicht, das ist nicht mein Name. Doch er war wohl gemeinsam mit einer ganzen Armada goldgieriger Spanier der erste Europäer, der das heilige Inkaland betrat. Hergebeten hatten wir ihn nicht. Doch er kam, sah und stahl. So wie viele Tausend weißer Gringos zu Beginn des 16. Jahrhunderts deren Zeitrechnung. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nun mehr bitten wir weiße Gringos zu uns. Sie mögen unser heiliges Land besuchen, die verbliebenen Schätze bewundern und voller Respekt vor unserer Kultur zurück nach Hause gehen, fahren oder fliegen. So ändern sich die Zeiten. Die Konquistadoren nahmen uns das Gold, die Gringos bringen endlich Geld zurück.

Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Meine Name ist Garcilaso de la Vega auch einfach El Inco genannt, ich bin Chronist. Meine Mutter war die Nichte des Inka-Herrschers Huayna Cápac .Eigentlich muss ich sagen, ich war Geschichtsschreiber aus Cusco. Denn ich wurde bereits 1539 in Cusco geboren. Ich starb jedoch im fernen Spanien. Doch für uns Ureinwohner der Anden (die Gringos nannten uns erst Indios, dann Indianer, dann Indigene) ist auch nach einem Mord nichts für immer vorüber. Wir leben weiter, als Geist oder in einem Tier. Oder auch in einem neuen Menschen. So beobachte ich also das Reich der Inka weiter, seit Hunderten Jahren. Und schreibe nieder was sich Besonderes zuträgt. Notiere wer uns besucht. Verfolge genau wer uns wohl oder böse gesonnen ist. Getreu dem Motto, wie ich meinem Großonkel dem Inka immer sagte:

Inkaauge sei wachsam….

Vor etwa 3 Wochen (ich beschränke mich bei den Zeit- und Maßangaben auf die Darstellung der Gringos, wir haben natürlich ein völlig anderes System. Mit Knoten, Tagesmärschen und Kartoffelernten – doch das ist eine andere Geschichte) teilte mir einer meiner Spione mit, dass eine ungewöhnlich große Anzahl weißer Gringos aus einem Gebiet des ehemaligen Kommunisteninkas Honecker auf dem Weg in das Reich meiner Vorfahren sei. So wie fast alle dieser Touristentypen würden Sie den modernen Motorvogel, also einen Düsenkondor nutzen. Dieser würde di 13 Gringos direkt in unsere neue Hauptstadt Lima bringen (die richtige Hauptstadt ist natürlich Cusco, der Nabel der Welt, doch das nur am Rande).

Und so kam es auch. Am 8. November, es ist ein Mittwoch, ein normaler Tag mit vielem Wolken und etwas Nebel bei uns in Lima. Einem Eisenkondor, der komischerweise aus Brasilien kommt (wieso frage ich mich, die 13 Gringos sollen doch aus dem Reich der Inkakönigin Angela kommen, die es auch nicht leicht hat dieser Tage…), entsteigen tatsächlich 13 bleichgesichtige und weniger bleichgesichtige, frisch aussehende und eher zerknirscht drein schauende Menschen. Alle rennen sie einem kleinen, dicken, grauen, einem der 13,  seltsamerweise in seinem Habitus Francisko Pizarro ähnelnden Gringo nach. Eine Art Anführer, zweifellos.

Er schleust alle recht schnell durch die Kontrollen durch. Kontrollen müssen sein, nicht dass wir uns wieder solche Konquistadoren einfangen. Bei dem kleinen Anführer war ich mir daher erst nicht sicher, ob er überhaupt reingelassen wird. Ähnelt er doch diesem Francisco Pizarro so. Doch meine Besorgnis ist unbegründet. Unbehelligt lassen die Kontrolleure auch den dicken Grauen durch. Nun, so denke ich mir, den Anführer beobachtest du mal besonders, dann hast du die anderen 12 automatisch im Blick.

 

Eine große Eisenkutsche steht schon bereit. Schnell ist der Hausstand (die Gringos haben scheinbar ihr gesamtes Hab und Gut dabei) in dieser Kutsche verstaut. Los geht´s  – der Nobelstadtteil Miraflores scheint das Ziel zu sein. Doch keines der großen internationalen Bettenburgen haben sich die modernen Entdeckungsreisenden ausgewählt, nein sie steigen im San Antonia, einem kleinen familiengeführten Hotel ab. Also Geschmack und Stil haben sie ja, diese Gringos. Ich sollte das mal weiterbeobachten.

Nach kurzer Zeit kommen alle wieder raus. Steigen in das Eisengefährt und fahren in die wunderschöne Altstadt (ja die ist wunderschön, obwohl sie nicht auf Inkasteinen ruht, sondern die Spanier sie erbauten, genauer gsagt hat Pizarro den größten Anteil dran). Daran lässt der neue Anführer im Bus, ein Nachfahren der Inka vielleicht (wahrscheinlich haben die anderen 12 den kleinen, dicken Grauen abgesetzt) keinerlei Zweifel. Spanier hier, Pizarro da, moderne Bauten dort und Franziskanerkloster sowieso.

Trotzdem die 12 + der ehemalige Anführer sehr, sehr müde aussehen halten sie tapfer durch. Zuerst der Plaza mayor. Der Hauptplatz, Bischofspalast, Kathedrale und Präsidentensitz bilden ein einzigartiges Ensemble. In die Kathedrale gehen sie hinein. Und wieder spielt Pizarro der schreckliche Spanier die Hauptrolle beim neuen Anführer der Truppe. Er zeigt stolz sein Grab und seine Bilder.

Dann das Kloster, sogar in die Katakomben müssen sie runtersteigen. Tausende Totenschädel und Knochen inspizieren. Aber auch über die wohlüberlegte, damals bereits erdbebensichere Bauweise staunen. Ziegelfugen mit Eiermörtel und dicke Säulen – das Geheimnisse der Mönche seiner Zeit.

Zum Abschluss des Tages geht’s in den Larco Palast. Tausende Kunstwerke kann man hier bestaunen. Viele sogar vor meiner Zeit und ich bin wirklich schon alt.

Doch das macht der neue Anführer wirklich geschickt. Er nimmt die Gringos quasi mit auf eine Reise durch die Zeit. An Hand von Kunstwerken aus der Vorinkazeit kann er viel von der Geschichte unseres Reiches erklären. Aus der Zeit der großen Inkakönige zeigt er Goldschätze und Knotentafeln, Silbervasen und prächtige Masken. Zum Schluss sogar Sexualkunstwerke – das hatte wohl keiner hier erwartet.

 Interessiert und sogar ein wenig ergriffen treten die Gringos den Rückzug an. Doch halt, da ist der neue Anführer plötzlich weg. Der alte (von dem ich dachte er wäre abgesetzt) hat wieder das Zepter in der Hand. Vielleicht nutzt er immer mal wieder Anführer auf Zeit, um sich zu schonen. (er sieht ja auch manchmal ganz schön alt aus) Ich muss auch das weiter beobachten. Doch der Rückzug führt sie gar nicht ins San Antonia zurück. Nein ans Meer, sogar genau genommen aufs Meer führt sie ihr Weg. Im allerbesten Fischrestaurants ganz Limas steigen sie ab. La Rosa Nautica heißt die Nobelkneipe. Peru hat, was kulinarische Genüsse betrifft, längst Weltniveau erreicht. Was Baukunst und Planung betrifft sind wir das schon seit 1000 Jahren. Manches davon scheinen die heutigen weißen Inkakönige (man sagt sie seien korrupt und nicht besonders klug) vergessen zu haben. Aber auch das ist eine andere Geschichte. Im La Rosa Nautica jedenfalls wird so richtig gezecht und geschlemmt. Pisco Sour für alle wird geordert. Wein, rot und weiß fließt aus den Glaskürbissen in Strömen. Was für ein Fest ist das, frage ich mich. Nun gut, Sie genießen es, die Gringos.  Und, na klar, alle Gäste fallen glücklich und ein wenig erschöpft in Ihre Federn im San Antonia. Doch im Bett blieben sie nur für kurze Zeit. Der Anführer hat schon für kurz nach Mitternacht das Wecken befohlen – welch ein Gästeschinder. Nun ich kann verstehen, er will so schnell wie möglich nach Cusco, sie wissen schon zum Nabel der Welt. Wieder per Düsenkondor ab in die Anden.

Doch Cusco ließen die Gringos einfach links liegen. War ihnen wohl etwas zu hoch gelegen, hatten Angst Schnappatmung zu bekommen. Deshalb hinunter in unser Heiliges Tal. Erstmal Lamas, Alpacas und co betrachten. Dann Pisac. Markt für Gäste heißt das Spektakel hier. Massig Angebot an bunten Sachen, doch wer soll das alles kaufen fragen sich da nicht nur die Gringos? Übrigens haben die wieder einen neuen Führer gewählt. Giancarlo, ein Indiomischling, meint zwar er ist ein fast reiner Italiener, doch ich hab doch in Auge für sowas. Auch  bei ihm fließt Indioblut in den Adern. Na egal – also der Giancarlo und der alte nun wieder abgesetzte Führer verstehen sich gut und halten die Gringos bei Laune. Zunächst einmal mit frischem Brot direkt aus dem Ofen, das schmeckt allen sehr lecker.

In Urubamba sind edle Paso Peruano zu Hause. Eine einzigartige Pferderasse aus Peru. Und die zeigen was sie können, scheinen über den Rasen zu schweben. Doch vorher gibt es kulinarische Spezialitäten. Denn in Sachen leckeres Essen und Trinken spielt Peru mittlerweile in der Champions Ligue. Nun machen sich die Gringos und die beiden Anführer also erstmal über die phantastischen Speisen her. Besonders langt der neugewählte, indigene Italiener zu. Er allein futtert für 3.  

Die Ranch, die Pferde, das Essen – die Bleichgesichter wähnen sich im Paradies. Genau hier wohnen sie auch die nächsten Tage. Beziehen Quartier im Sol y Luna – Sonne und Mond. Götter der Inka. Doch nach kurzer Zeit brechen diese unstetigen Menschen schon wieder auf (nunja der kleine erste Anführer ist halt ein Gästeschinder). Der italienische Häuptling will nach Ollantaytambo. Ollantaytambo ist das einzige verbliebene Beispiel für Stadtplanung aus der Inka-Zeit. Die Gebäude und Inka-Terrassen sowie die engen Gassen der Stadt befinden sich noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Hier staunen die Gäste zum ersten Mal über die Architektur der Inka. Die Kunst, Mauern zu errichten. Ohne Mörtel, zusammengefügt wie ein Puzzle aus tonnenschweren Felsquadern. Ein Wunder der Menschheit.

Auch an diesem Abend werden wieder Peruanische Köstlichkeiten verpuzzt. Und das nicht zu knapp. Für mich grenzt das an ein Wunder. Nach dem üppigen Mittagsmahl zur Pferdeshow nun ein mehrgängiges Abendessen im Paca Paca. Es waren aber auch wieder kulinarische Genüsse. Da kann keiner NEIN sagen.

Mir als erfahrener Chronist war klar, die Gäste wollen sicherlich auch zu unserem Heiligen Dorf Machu Picchu. Da muss man halt früh aufstehen, sonst ist der Zug fort. Am frühesten Morgen zum Zug. An Abfahrt ist überhaupt nicht zu denken. Ein tonnenschwerer Fels hat die Gleise getroffen. Kein Durchkommen, das kann dauern, Geduld ist gefragt. Doch die fleißigen Peruaner, Nachkommen der Inka vielleicht, haben es tatsächlich geschafft. Fast schon in Windeseile war das Gleis freigeräumt und repariert. Und los geht´s in Richtung Machu Picchu. Schon die Fahrt, das reinste Abenteuer. Durch tiefe Schluchten, vorbei am Regenwald und an kleinen Dörfern. Hinauf zum heiligen Berg dann mittels der Peruanischen Rennbusse. Doch dann geht’s nur zu Fuß weiter. Steil und beschwerlich ist der Weg, das Gehen schmerzt – die Gringos sind noch nichts gewöhnt am Tag 4 ihrer Reise. Doch das wird schon noch, bin ich überzeugt. Alle quälen sich hinauf und werden belohnt.

Bester Blick auf den kegelförmigen Berg und die Ruinen aus Fels. Die meisten sind den Tränen nah. Was für ein Panorama. Was für ein glücklicher Moment. Giorgio wandert mit den Besuchern durch die Stadt, sie sind interessiert und wissbegierig. Das freut auch mich den Chronisten. So langsam wachsen mir die Gringos ans Herz.  Glücklich, erschöpft und müde sitzen meine 13 Bleichgesichter wieder im Zug zurück ins Tal. Und, das war mir klar, fallen in Ihr weiches Bettchen. Die Wärmflasche unter der Zudecke sorgt für warmen und tiefen Schlaf.

Endlich wollen sie auch Cusco besuchen. Ich dachte schon das wird nichts mehr. Giorgio der Indianerhäuptling erzählt den Gästen schon mal vom Inkatempel Saksaywaman hoch über der Stadt. Zwischendurch halten Sie zum großen Mützenkauf. Brav, Unterstützung der Landbevölkerung ist angesagt.

Derweil lassen die Götter es erstmal regnen. Und das beim Spaziergang durch die Tempelanlage.  Saksaywaman, auch als eine Art Festung genutzt, verfügt über Inkamauern, deren Bau sich niemand erklären kann. Tja, da sagt der Chronist, recht so. Einige unserer Geheimnisse müssen auch ungelöst bleiben. um Bau der Mauer wurden riesige Steine von den 20 km entfernten Steinbrüchen heran transportiert und dann bearbeitet, bis sie fugenlos aneinander passten. Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen. Ein Geheimnis und eine Inka Meisterleistung.

Coricancha, der Sonnentempel, höchstes Heiligtum der Inka. Doch auch davor machten die spanischen Conquistadores kein halt. Erst beraubten sie dem Tempel sein prachtvolles Gold, dann bauten sie an dessen Stelle das Kloster Santa Domingo. Doch unser Sonnengott sorgte mit einem Erdbeben dafür, dass die kostbarsten und eindrucksvollsten Mauern wieder gefunden werden konnten. Und nun stehen die Gringos und deren Obergringo staunend davor. Was für eine Kunst und Fertigkeit, die Inkamauern zu errichten.

Vorbei am Haus der Sonnenjungfrauen (die hätten sie mal kennenlernen sollen, ich kannte ja zwei, waren Mädchen aus meiner Verwandtschaft, einfach umwerfend und irgendwie…ich schweife ab) auf den Plaza de Armas, dem Hauptplatz meiner geliebten Stadt Cusco. Die Kathedrale bauten die Spanier einfach über den Palast meines 8. Inkas. Aber, ich muss zugeben, dieses Bauwerk ist selbst den Spaniern gelungen. Wobei natürlich die meisten Künstler Indios oder Mestizen (also Mischlinge mit indigenen Blut) waren. Also auch in der Kathedrale wird gestaunt und dem Giorgio zugehört. Er hat, wie immer, viel zu erzählen.

In Cusco wohnt die Gesellschaft im Torre Dorada, einem kleinen Hotel am Rande der Stadt. Eine familiäre Herberge mit Stil muss man sagen. Sie wissen zu leben die Besucher aus dem fernen Germanien, das muss ich sagen. Immer wieder feine Herbergen und bestes Essen. So auch wieder am Abend. Direkt am Plaza de Armas im goldenen Licht wird gespeist. Vom Buffet reichliche Leckereien Peruanische Musik für die Ohren und Tanz für die Augen.

Wieder klingeln die Wecker früh. Ich der Chronist habe es wirklich schwer, der Gruppe zu folgen. Zum Bahnhof geht’s, sie wollen mit unserem feinen Luxuszug durch die Anden fahren. Der Andean Explorer startet schon um 8 Uhr am Morgen. Sie gilt als einer der schönsten Schienenwege der Welt – die Strecke von Cusco, der antiken Hauptstadt des Inkareiches über die Hochebenen der Anden bis zur spiegelnden Schönheit des Titicaca-Sees. Die Dörfer unterwegs scheinen manchmal ausgestorben, seine Bewohner sind auf den Feldern beschäftigt. Betreiben Landwirtschaft wie vor 1000 Jahren schon.

Die höchsten Gipfel tragen ein weißes Kleid aus Eis und Schnee. Die Höhe macht auch der Lokomotive zu schaffen. Trotz ihrem 2400 PS starken Motor tut sie sich auf dieser Bergstrecke schwer. Es gibt weder Kehrtunnel noch Galerien. Es geht immer ziemlich geradeaus bergauf. Die Gegend ist mehr oder weniger menschenleer. Ab und zu erblickt man erste Alpaka-Herden, deren Besitzer offenbar in einem der weit verstreuten, bescheidenen Stein-Gehöfte leben. 4313 Meter zeigt der Höhenmesser an. Der La-Raya-Pass ist erreicht. Traditionell gekleidete Handwerker der Anden verkaufen Ihre Waren. Ein buntes Treiben auf dem Markt, der immer nur für kurze Zeit (nämlich wenn der Anden Zug halt macht) eröffnet wird.

Von da an geht’s wieder bergab, dem Titicacasee entgegen. Das leckere Mittag wird gereicht, einigen der Gringos fallen danach die Augen zu, manchen sogar gleich für Stunden ich will es kaum glauben. Doch spätestens in Juliaca, der Luxuszug passiert nun den Markt der Stadt, sind alle wieder wach und aufgeregt. Mitten durch die Stände, manche werden ab- und wieder aufgebaut, führt der Weg. Manche Waren bleiben einfach zwischen den Gleisen liegen, der Zug rollt darüber und lässt sie wohl unbeschadet. Welch ein Spektakel.

Das eigentliche Ziel, der Titicacasee, tritt da schnell in den Hintergrund. Doch der ist nun erreicht. Puno.

Rasch erreicht die ganze Gruppe auch schon ihr Hotel. Es ist wiederum das Beste, was es am ganzen See gibt, das Libertador direkt an seinen Ufern.

Nun wohnen diese Tieflanddeutschen in 3812 Metern Höhe, fast 1000 Höhenmeter mehr als deren höchster Gipfel, die Zugspitze. Ob die das wohl gut verkraften, gut schlafen ohne dass sie die Höhenkrankheit erwischt?  Ja, in der Tat alle kommen mehr oder minder gut ausgeruht zum Frühstück. Scheinen trainiert vom Anführer und ob der Routenwahl gut angepasst an die Höhe.

Um kurz vor 9, alle haben schon gefrühstückt im Hotel, stellt der Gringo Anführer den Gästen Maja vor, nein keine Biene, sie ist eine Missionselterntochter. Nett, klug und eine gute Titicacasee Anführerin. Direkt am Hotel, nun gut einige Meter zum See hinunter führt der Weg schon, erwartet die Deutschen ein privates Boot. Ein ziemlich schnelles sogar. Mit viel Platz innen und sogar auf dem Dach. Die Sonne und der stahlblaue Himmel sorgen für echte Postkartenromantik. Zuerst wird die Insel Taquile besucht. Noch dachten die Gringos, dass wird heute ein Spaziergehtag, dachten nicht, dass die Inseln auch Berge sind. Lang und manchmal steil windet sich der Weg zum Hauptplatz hinauf. Ein traumhaftes Panorama und auch strickende Männer entlohnen für die Mühen. Auf dem Hauptplatz haben sich derweil auch Bewohner versammelt. Sie sitzen in kleinen Gruppen und scheinen sich zu unterhalten. In kleinen Gruppen nur, fast flüsternd, um ja keinen zu stören. Alle leben in Eintracht in einer Balance, die den Europäern so fremd zu seien scheint. Die müssen immer laut plappern und gestikulieren, besonders der kleine, dicke Anführer schein ein „Hans Dampf auf allen Inkastraßen“ – wie wir hier zu sagen pflegen. Doch, halt, hier auf dem Platz scheint auch er eine Art Gleichgewicht gefunden zu haben. Wie übrigens fast alle der 18 Mitreisenden. Taquile ist eben eine Zauberinsel.

Auf der Insel Amantani erfolgt dann die 2. Bergwertung des Tages, hinauf zur Familie eines echten Amantani – Einwohner. Mittagessen, nur Produkte, die auf der Insel gedeihen. Auch Amantani ein mystischer Ort der Reise.

Am Abend ins „Mojsa“ – Meerschweinchen oder Lamm, Fisch oder Rind, Sie haben die Wahl. Der deutsche Anführer lädt zum Abendessen in die Altstadt ein. Fast alle entscheiden sich für unser Leibgericht. Meerschweinchen schön knusprig und zart – ein echter Hochgenuß.

Tag 8 der Reise. Halbzeit des Urlaubs oder Bergfest wie die Deutschen sagen, wäre da nicht der Verlängerungstag den der Obergingo den Gästen schenken musste. Zunächst zieht es sie am Morgen zu den Uros hinaus. Das Volk, das auf den schwimmenden Schilfinseln lebt. Das ist spannend, fasziniert sie alle – einer der großen Höhepunkte der Tour. Sogar mit dem Schilfboot wird gerudert, Souvenirs gekauft und Fotos geschossen.

Am Abend, die Sonne schickt ihre letzten Strahlen über den See, wird zum Aussichtspunkt gefahren. Fast Bergfest ist, ich erwähnte das schon. Mit Blick auf Puno, den Titicacasee und die Sonne die hinter den Bergen verschwindet leeren die Genießer doch tatsächlich 4 Rotweinflaschen. Romantische Momente der Reise wollen eben begossen sein. Und auch heute wieder gibt’s regionale Schmankerln aus Peru. Im „La Casona“ wird noch mal gekostet was der See und die Anden zu bieten haben. Recht so, sonst sehe ich oft Touristen nur Schnitzel verdrücken oder sich am Hotelbuffet laben. Doch diese 13 Gringos scheinen wirklich Feinschmecker oder erfahrene Weltreisende zu sein.

Dann heißt es wieder Koffer packen. Abschied von Peru ist für heute angesagt. Zuerst nach Atunkolla, einem kleinen Dorf der Anden. Besuch bei den Bauern und Kartoffeln mit Käse probiert. Wirklich genau wie vor Hunderten Jahren schon bestellen Bauern ihre Scholle mit Hacke und Spaten aus Stein und Holz. Schwer ist das Leben auf dem Land in Peru und die Kinder haben noch nicht die gleichen Chancen wie die Enkel der Gringos. Das muss sich langsam zum Besseren ändern. Auch deshalb schreib ich als Chronist der Inka alles auf, seit Jahrhunderten schon.

Dann geht’s schon zum Motorkondor nach Lima zunächst. Da spielt heute das Volk verrückt. Es gilt im Fußball die Kiwis aus dem fernen Neuseeland zu besiegen. Denn wir Peruaner wollen nach Rußland, bei der WM die Gringos aufmischen. Also großes Spektakel auf dem Plaza del Armas – mit Schönheiten, Musik und Hubschrauber in der Luft.

Dann rücken alle im „Cosme“ ein. Unscheinbar die Wirtschaft doch alle werden gleich überrascht. Der Chef stammt aus Deutschland und ist ein Genie. In mehr als 10 Gängen wird aufgetragen, dass sich die Tische biegen. Die Gäste aus Germania sind total begeistert von unserer Peruanischen Spitzenküche. Und langen kräftig zu, bis wirklich nichts mehr reinpasst in den Bauch. Dann ab zum Flughafen, den Eisenkondor nach Quito besteigen.

Am frühen Morgen checkt die Gruppe im Dann Carlton in Quito ein. Auch das heutige Ecuador gehörte ja zum Inkareich. Also darf ich die Gruppe als Geschichtsschreiber die Gringos weiter begleiten. Nachdem alle einigermaßen ausgeschlafen haben, geht’s auf Tour durch die wunderbare Stadt. Segnor Pablo ist zum Ecuadorianischen Anführer gewählt.

Die Attraktion El Mitad del Mundo - die Mitte der Welt - liegt gut 30 Kilometer nördlich vor den Toren der Stadt. Ein Ort auf dem Breitengrad Null, an dem die Sonne mittags keinen Schatten wirft. Hier gibt es Fotomotive satt: zum Beispiel die Linie, über die mancher der Besucher hin und her springt und damit zwischen nördlicher und südlicher Halbkugel wechselt. Gleich nebenan bleiben Eier auf der Spitze stehen und Wasser läuft ohne Strudel in den Ausguss. Und dreht sich mal links und mal rechts rum beim Ausfluss. Je nachdem ob man nördlich oder südlich der Äquatorlinie steht. Staunen ist angesagt am Breitengrad NULL unserer Erde.

Die Jesuitenkirche, deren Bau 162 Jahre gedauert hat, ist angeblich mit sieben Tonnen Blattgold verziert. Altäre, Säulen, Gewölbe, alles glänzt. Dazu zeigt ein großformatiges Gemälde die Hölle - voll mit Sündern, vom Trunkenbold bis zum Geschwätzigen, dem der Teufel die Zunge ausreißt. Staunend wandeln die Reisenden durch die prunkvolle Kirche. Prunkvoll liegt die Plaza de la Independencia in der sengenden Sonne, eingefasst vom Erzbischöflichen Palast, dem Regierungspalast und der Kathedrale. Überall weißer Stein. Mauern, Arkaden, Säulen, Balkone, die zu leuchten scheinen. Es ist Mittag, der Platz im Zentrum von Ecuadors Hauptstadt Quito ist voller Menschen. Quirliges Leben auf einem der schönsten Plätze der Welt.

 „Heute gehen wir auf Wanderung“ verkündet der Deutsche Anführer den Gästen. Alle wollen den Cotopaxi sehen. Der aktive Vulkan gilt als einer der schönsten Berge der Welt. Wie ein überdimensionierter Kegel mit Zuckerguss. Doch oft ziert er sich. Versteckt sich hinter dichten Wolken. Dann zeigt er mal kurz seine Flanke, eis- und schneebedeckt lugt ein Stück durch die Wolkenlücke. Am Fuße dieses mystischen Berges trennt sich die Bergwandergruppe. Die mutigen wollen auf die Schutzhütte steigen. Mehr als 4800 m über dem Meere.

Die anderen möchten es eigentlich gemütlich angehen. Gemeinsam mit Pablo die Lagune erwandern und nur ein Stück gen Mittagslodge spazieren. Aus dem Komfortspaziergang wird eine straffe 7km Wanderung. Nichts mit Ausruhen und Schonen, stattdessen straffer Marsch in der Höhe. Das hatten die wenigstens so erwartet. Nun, überstanden haben es die Flachlandgringos alle unbeschadet. Kamen glücklich zum Mittag in der Berglodge an. Denn Cotopaxi Bezwingern ging es auch nicht viel besser. Vom Parkplatz auf 4500 m Höhe bis zur Berghütte hinauf. Sage und schreibe 364 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Refugio José Félix Ribas liegt 4864 m über dem Meere. Der Gipfel des Cotopaxi schraubt sich sogar auf 5.897m in die Höhe. Die Luft ist knapp, jeder Schritt eine Überwindung. Grenzerfahrung für die Meisten, das war wohl den Wenigsten vorher klar. Letztlich erreichen alle glücklich und ohne bleibende Schäden die Mittagessenlodge.

Ein anstrengender Tag mit einzigartigen Momenten geht zu Ende.

Es folgt das Finale dieser Südamerikareise. "Es sieht aus, als hätte Gott Steine regnen lassen..." schrieb Tomás de Berlanga, Bischof von Panama, am 10. März 1535 in sein Tagebuch. Sein Schiff war auf dem Weg nach Peru zu einer abgelegenen Inselgruppe im Pazifik getrieben worden - die Galapagos-Inseln waren entdeckt.

Rund 300 Jahre später betrat der wohl berühmteste Besucher auf seiner fast 5 Jahre andauernden Weltreise die Inseln: Charles Darwin. Dessen Forschungen hier untermauerten später seine bahnbrechende Evolutionstheorie. Die einzigartige Vielfalt von Fauna und Flora machen die Galapagos-Inseln zu einem der letzten Naturparadiese der Erde. Alle Gringos sind voller Spannung. Der kleine, dicke Anführer kommt sogar schon zum fünften Mal hierher. Er muss wohl ein echter Naturliebhaber sein. Manche meinen, er kann sogar mit den Tieren sprechen.

San Christobal, Flughafen und Ausgangspunkt der Reise durchs Archipel. Galapagosführer Maria stellt sich vor. Sie übernimmt das Kommando über die deutschen Natur Entdecker. Mittels Zodiaks, oder auch Pangad genannt, den dickwulstigen Schlauchbooten des Galapagosbootes, geht’s hinüber Santa Cruz 2 der Urlaubsjacht für die nächsten Tage. Seenotrettungsübung, Einweisung was man darf und was nicht, dann endlich ein üppiges Mittagessen. Denn hungrig sind sie noch immer unsere Reisenden aus dem fernen Germanien. Denn sie sind Genießer das erwähnte ich bereits.

Am Nachmittag läuft das Eisenschiff Punta Pitt an, erster Landgang der Naturentdecker. Mit dem Gummiboot erstmal auf Entdeckungstour. Drei verschieden Tölpel gibt es hier erklärt die Galapagos – Maria, manchmal auch Maria Theresia genannt. Weiße Tropikvögel ziehen über den Himmel. Seelöwen spielen im kristallklaren Wasser. Was für ein Paradies. Santa Fee und und später South Plaza stehen den ersten Eindrücken keinesfalls nach. Hier bestaunen die Deutschen die Meeresbewohner der Inseln. Fische in vorher nie gesehener Vielfalt und Menge, Seeschildkröten und spielende Seelöwen im Meer. Mit Maske und Schnorchel oder dem Boot mit dem Boden aus Glas. Jeder nach seinem Geschmack. Am Nachmittag dann eine trockene Landung an den Lavagestein von South Plaza.  Schneeweiße Tropikvögel und Braune Pelikane, Landleguane und Seelöwen jedweder Größe, Fregattvögel und Tölpel. Dazu mannshohe Kaktusbäume und lilafarbenes Trockenkraut - im Garten Eden zu Besuch.

Dann Santa Cruz: dutzende zentnerschwere bepanzerte Riesen tapsen durch die grüne Vegetation. Hundertfach lichten die Besucher die Riesenschildkröten ab. Einzigartige Tiermotive auf der Reise durchs Naturparadies. Doch vorher Besuch bei dem Latino Lover der Riesenschildkröten, er kommt von der Insel Espanola und hat 800 Schuldkrötenkinder. Im Mauseleum den einsamen George bestaunt und im Lavatunnel Erdgeschichte studiert.

Die Insel Española taucht im Morgenlicht auf. Es ist der 15. Tag der Gringoreise. Hier auf Española haben sich scheinbar alle Tiere der Inseln zum Fototermin versammelt. Schon bei der Landung, diesmal trocken, begrüßen Seelöwen die Gäste mit lautem Gebell. Zahlreiche Babys tummeln sich im Seelöwen Kinderhort. Teenager messen spielerisch ihre Kräfte. Und über allen wacht der Alphabulle. Gleich daneben sonnen sich die Meeresechsen. Schwarze Urzeitwesen, die Männchen sogar bunt. Manche über einen Meter lang streben sie bald dem Meer entgegen, Futtersuche in den Wogen des Pazifiks, bis zu 10m tief. Naskartölpel in großer Zahl, daneben Gabelschwanzmöwen und Blaufußtölpel, Galapagos Bussard und natürlich die Albtrosse. Die ersten Könige der Meere, die die Germanen sehen, sind die Babys im weichen Flaum. Dann erreichen die Gringos auf steinigem Weg den Flugplatz der Könige der Galapagos Lüfte. Hier starten die Albatrosse zum rasanten Flug. Ein Schauspiel, wie es kaum einer vorher sah. Vor dem Abflug und nach Rückkehr folgt das Begrüßungsritual. Mit klappernden Schnäbeln und sich wiegendem Körper – Liebesspiel und Willkommen der Albatrosspaare. Den Ausflug zu dieser Wunderinsel ließ sich keiner entgehen, trotz großer Mühen den Weg zu bezwingen.

Am Abend der Traumstrand der Gardner Bucht. Blendend weißer Sand und kristallklares Meer bilden die Prachtkulisse. Für den Besuch im Wohnzimmer vieler Tiere der Insel. Besonders die Seelöwen haben es den Gringos hier angetan. Die Löwenkinder scheinen die Tierfreunde direkt zu erwarten zum Posen und Albern, und Spielen im Meer. Espanola wird wohl allen als Bild in Erinnerung bleiben. Kontrastreiche Farben und zauberhafte Atmosphäre – ein Postkartenbild aus dem Garten Eden. So friedlich und schön. Der deutsche Anführer sieht heute etwas melancholisch aus. Er geht am Strand spazieren, bleibt sogar dem Meerwasser fern. Nur mit den Tieren führt er wohl geheime Gespräche. Sitz auf im Sand und blickt den Himmel an.

Wie gewohnte wurde an Bord wieder fürstlich gespeist. Neben Natur und Menschen, spielen bei diesen Gringos eben auch kulinarische Genüsse eine große Rolle. Denn Gutes Essen ist der Anfang vom Glück. Auf dem Weg zurück genießen die Gringos nochmal unser schönes Quito, UNESCO Welterbe und Inkasitz von Attahualpa den letzten vor der Zeit der Spanier. Nochmal lecker speisen oder einfach nur ausschlafen in den weichen Betten des Dann Carlton. Auf dem Hauptplatz bummeln und die Altstadtgassen erkunden. Ein Tag extra in unserem schönen Ecuador. Die Gäste sagen Adios, Abschied vom Inkareich.

Auch ich der Chronist sage auf Wiedersehen. Ttupananchikkama heißt das in Quechua der Sprache der Anden. Möge Sie der wiederkehrende Inka beschützen und der Herrgott Ihnen Gesundheit schenken. Agradiseyki – heißt in Quechua Dankeschön. Dafür, dass Sie das alte Reich der Inkas bereisten, respektvoll und begeistert zu gleich. Kommen Sie gut Heim und bleiben Sie dem Freund aller Inka und Indigen Schumann Reisen treu.

Ihr Chronist der Reise - Garcilaso de la Vega auch einfach El Inco genannt