Anreise via München, vorbei am Chiemsee nach Österreich. Die Tauernautobahn gen Süden, vorbei an Spittal an der Drau bis nach Auen - Velden am Wörthersee. Trotz verlängertem Wochenende und dem erhöhten Verkehrsaufkommen war die Fahrt angenehm und von sonnigen Aussichten begleitet. Am Flairhotel am Wörthersee angekommen, wurden wir herzlich von Martina und Frank Lecocq empfangen. Nach dem Abendessen wurde der Tag mit einem märchenhaften Sonnenuntergang gekrönt.
Am Montag sah die Reiseroute den Besuch vom Monte Lussari vor, der jedoch 2023 erst im Juni öffnen wird. So hatte ich die Möglichkeit, unseren Gästen einmal den Wocheinersee im Triglav Nationalpark zu zeigen. Durch den Karawankentunnel nach Slowenien. Entlang der Save durch Bled am Bleder See und dem bekannten Burgberg vorbei ins Tal Bohinj. Es liegt in einem von Bergen eingerahmten Teil der Julischen Alpen. Ein Naturparadies im Herzen Sloweniens. Mit der Panoramagondel auf die Hochebene Vogel oberhalb des Sees. Während eines Spaziergangs boten sich immer wieder tolle Aussichten in die Bergwelt und den Bohinj See (Wocheinerse). Slowenische Spezialitäten, grobe Bauernwurst auf Sauerkraut mit Buchweizenlöffelbrot und anschließend Strudel, mit Aussicht genossen wir im Panoramarestaurant Viharnik. Weiter mit dem Bus entlang dem See und der Sava Bohinjka zurück ins große Savetal. Am oberen Tal, nur wenige Kilometer vor der Grenze zu Italien liegt das traumhafte Planicatal. Am Nachmittag erlebten unsere Gäste noch eine tolle Führung im modernen Nordischen Skizentrum Planica. Eine Anlage die Skiflug- , zwei Olympiaskisprung- und mehrere Nachwuchsskisprungschanzen sowie ein Trainigszentrum vereint. Im Winter werden hier regelmäßig Rekorde in den internationalen Wettkämpfen aufgestellt und im Sommer erfüllt es alle Anforderungen für Trainingssprünge. Eingebettet in einem Hochtal der östlichen Julischen Alpen, hat nicht nur das Sportzentrum, sondern auch die Landschaft und Bergwelt begeistert. Zurück nach Kärnten ging es über den Wurzenpass ins Drautal und weiter bis an den Wörthersee. Nach dem Abendessen nutzten die Gäste das sommerliche Wetter für einen Abendspaziergang.
Bekannt gemacht hat die blaue Seele Kärntens wohl das Schloss am Wörthersee, das Casino Velden und deren prominenten Gäste und die deutsch-österreichische Fernsehserie mit Uschi Glas und Roy Black. Die Kurstadt mit internationalem Flair am Ostende des Sees widmeten wir uns am Vormittag. Unter der Leitung von Martina, lernten unsere Gäste nicht nur die schönsten Wege, Promenaden – das Casino und das Schloss kennen. Nein auch Anekdoten aus vergangener und aktueller Zeit gestalteten die Eindrücke der Kurstadt. Im Frühling präsentiert sich die Stadt und die sonst viel besuchte Schloss- und Seepromenade recht ruhig. Pünktlich zur Mittagszeit ging es dann per Ausflugsdampfer der Wörthersee Schifffahrt von Velden bis nach Klagenfurt. Ob auf dem sonnigen Freideck oder von der bequemen Lounge aus, bot die Fahrt herrliche Aussichten auf See, Land und Leute. Am Strandbad von Klagenfurt wechselten wir unser Fahrzeug und so ging es per Reisebus entlang dem Südufer bis Maria Wörth. Die Pfarrkirche als eines der bekanntesten Fotomotive Kärntens liegt unterhalb des Pyramidenkogels. Kleiner Spaziergang hinunter zur Besichtigung der Pfarrkirche Hl. Primus und Felician, des Pfarrgartens und der Winterkiche. Weiter entlang dem Südufer bis Auen zurück. Auf der Panoramaterrasse des Flairhotels , mit Blick auf den See und die sanften Berge im Norden, empfing uns Martina mit Kaffee und ihren selbstgebackenen Kuchenspezialitäten. Trotz aufziehender Wolken, wurde auch der direkte Seezugang zur Abkühlung vor dem Abendessen nochmal genutzt. Wem das dann doch zu frisch war, der hatte ja die Möglichkeit die Annehmlichkeiten des Hallenbades zu nutzen. Entspannt fast familiär wurden wir auf ein weiteres zum Abendessen verwöhnt.
Kärnten ist aufgrund seiner Geschichte und der Lage im Zentrum Europas reich an Burgen und Schlössern. Die Höhenburg Hochosterwitz im heutigen Aussehen von der Familie Khevenhüller ab dem Jahr 1559 erbaut, gilt als bedeutenste Militärarchitektur seiner Zeit. 14 einzeln gesicherte Tore sichern die auf dem 150m hohen Kalksteinfelsen erbaute Fluchtburg. Heute gelangen die Gäste per Panoramafahrstuhl hinauf. Bei dem geführten Rundgang wurde die Geschichte der Khevenhüllers, immerhin stellte die Familie über 300 Jahre die Landeshauptmänner Kärntens, deren Privatarmee und die der Burg ausführlich beleuchtet. Bei dem Spaziergang durch die Tore den steilen Weg hinab boten sich eindrucksvolle Bilder. Weiter ging es per Bus bei einsetzenden Regen ins Gurktal hinein. Es gilt als eines der schönsten Hochtäler Kärntens. Am Taleingang steht das Schloss Pöckstein. Die ehemalige Bischofsresidenz ist der bedeutenste klassizistsche Bau Mittelkärntens. Weiter das Tal hinauf zogen Wolken und Nebelbänder durch die sanfte grüne Bergwelt. Ganz neue Eindrücke boten sich dabei. Die Gurk, mit einer Länge von 157km zweitlängster Fluss Kärntens, zeigte sich wild und gefährlich. Durch den Regen zu einem reisenden Strom angeschwollen, suchte sie sich ohne Rücksicht ihren Weg ins Tal. In Straßburg speisten wir im neu eröffneten aber geschichtsträchtigen Kollerhof. Einst als Wirtshaus unter den Bischöfen von Gurk erbaut, war es Teil der befestigten Stadtmauer der Marktgemeinde. Über dem Ort thront das Schloss, die alte Burg Strassburg, welches bis ins Jahr 1783 als Residenz der Bischöfe zu Gurk diente. Ebenso sind sie für den wichtigsten romanischen Sakralbau des Landes verantwortlich. Wie die Burg ließen sie auch den Dom zu Gurk, das Kloster und darauf hin den Ort errichten. Führung in der Domkirche Mariae Himmelfahrt. Der bekannten Gurktaler Kräuter, vom Kloster produziert, war ein beliebtes Souvenir. Von Gurk im Kern des Hochtals ging es weiter vorbei an fruchtbaren Feldern, grünen Wäldern und herausgeputzten Gutshöfen. Überall zeugten kleine Kreuze, Kapellen und prachtvolle Dorfkirchen von dem Einfluss des Bistums im Gurktal. Via Feldkirchen entlang dem Ossiacher See bis ins Drautal zurück an den Wörthersee.
Ganz im Südwesten des Bundeslandes liegen zwischen den Karnischen und Gailtaler Alpen mehrere entlegene und naturbelassene Hochtäler. Das Gail- und Glitschtal , zu Sloweinien und Italien hin liegend, ist geprägt durch ihrne nachhaltigen Umgang mit Natur, Tier und Mensch. Als erste Slow Food Gemeinde Europas vereint, präsentieren sich die Region als Genussregion. Nahe der schmucken Stadtgemeinde Hermagor, das Zentrum der Region, befindet sich das Schloss Lerchenhof. Die einzigartige Küchenkultur, die Liebe zum Produkt und die gelebte Gastlichkeit hat Familie Steinwender zum idealen Partner unserer Genusstour in Kärnten werden lassen. Alle Produktionsschritte seiner Waren in der eigenen Landwirtschaft gesteuert, garantieren beste Produkte aus dem Gailtals. Von der Aufzucht im Stall, die Fütterung durch eigenes Getreide, bis zur Weiterverarbeitung in der Selchkammer erklärt uns der Speckmeister seine Passion. Gekrönt wurde die Tour durch die Verkostung vom Gailtaler und eigenen Kreationen vom Speck. Interessiert erkundeten die Gäste die umliegenden Wiesen, Stallungen, Sitzgelegenheiten und die Schatzkammer des Hofes, in welchem alle Produkte vom Hof zum Verkauf angeboten werden. Ins Glitschtal, ein Seitental der Gail, hinein und über die kurvenreiche Route weiter bis zur Kaiser Franz Josefs Höhe, von deren Anhöhe man den Weißensee überblickte. Durch das obere Drautal vorbei an Spittal und Velden zurück zum Wörthersee. Weiter vorbei am Keutschacher See, befindet sich auf dem 851m hohen Pyramidenkogel der mit 100m weltweit höchste Aussichtsturm aus Holz. Der futuristische Turm, mit einem Schnellaufzug, einer Rutsche und mehrere Aussichtsplattformen, bietet das ideale Ambiente um unseren Genusstag abzuschließen.
Nach dem Frühstück, die Koffer wurden bereits verladen, blieb noch Zeit für einen Abstecher zum Millstätter See. Er ist Kärntens zweitgrößter, tiefste und wasserreichste See. Nochmal tolle Ausblicke auf den See und die nach Westen hin liegenden Berge. Ein letzter Stop am Seeufer, bevor wir Kärnten und später Österreich auf dem Weg gen Heimat den Rücken kehrten. Mittag bereits am Grenzübergang Walsertal pausiert. Ging es weiter durch das Chiemgau nach München. Wie geplant erreichten wir die Umstiegsorte und verabschiedeten beigeisterte Gäste nach Hause.